Letter from Georg Bredig to Max Bredig, February 7, 1939
- 1939-Feb-07
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Small JPG1200 x 1685px — 438 KBLarge JPG2880 x 4044px — 2.2 MBFull-sized JPG5216 x 7324px — 6.5 MBOriginal fileTIFF — 5216 x 7324px — 109 MBGeorg Bredig (1868-1944) provides his son, Max Bredig (1902-1977), with scientific references to consult for his new position at the Vanadium Corporation of America. In addition to this, Georg updates Max on family immigration matters and offers advice regarding the publication of one of Max's German language publications on phosphate.
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Bredig, Georg. “Letter from Georg Bredig to Max Bredig, February 7, 1939,” February 7, 1939. Papers of Georg and Max Bredig, Box 7, Folder 15. Science History Institute. Philadelphia. https://digital.sciencehistory.org/works/3y1han1.
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Karlsruhe (Baden), 7. 2. 39
Anbei: 1 Portoschein.
No Mx. 79.
Lieber Max!
Deinen Brief vom 2 Januar erhielt ich am 11 Januar (mit der Anrede „Meine Lieben“)
…..8 Januar …. (21) Januar
…..26 Januar …. 6 Febr. 1939.
Ich sandte Dir Brief No Mx 77 am 4 Januar nach Bridegville (Pa). c/o Vanad. Corp. Am.
….. No Mx 78 am 11 Januar ……
Du hast mir leider diese meine letzten Briefe noch nicht bestätigt! Hoffentlich sind sie nicht verloren gegangen! U.A.w.g.! – Bitte bestätige mir immer meine letzten beiden Briefe (bezw. Zuschriften etc.) u. führe selbst über ihr Eintreffen regelmässig Buch. Sonst ist man heutzutage bei ernsten Dingen ganz unsicher! – Es war für uns eine Erlösung, als gestern endlich Dein Brief vom 26 Januar hier eintraf. Ich war ja 14 Tage ohne Nachricht von Dir u. hatte mir schon Sorgen gemacht, wegen Auto u. der aus U.S.A. gemeldeten Kälte u. Überschwemmung. Zu einer Postkarte mindestens kannst Du wohl alle 8 Tage Zeit finden. Oder sind Brief her oder hin verloren gegangen? Marianne hat Dir ja am 10. Jan (N: A11) u. am 22 Jan (A12) geschrieben am 24. Jan. Postkarten nach Pittsburgh u. N.Y. – Gestern sandte sie Dir (am 6 Febr.) Brief No. A.1. –
Wir leben hier in ständiger Spannung u. ernster Sorge um die Zukunft. Es sieht nicht schön aus im alten Europa. Wenn wir auch in den für uns wichtigen Fragen einige Schritte erreicht haben, so bleibt doch noch sehr viel als Lücke übrig, vor allem die Möglichkeiten, Uebergangsvia nach England (u. ich vielleicht (?) nach Holland) zu erhalten. Darin steht zur Zeit noch Alles. Mein Utrechter Freund schrieb allerdings mir am 21 Jan.: „Maxens Brief mit den notariellen Dokumente traf hier ein. Ich verhandle jetzt sofort mit dem Amsterdamer Comité.“ Ich danke Dir herzlichst, lieber Sohn, auch fuer diese Bemühungen, die ich nur annehme, damit Marianne nicht verzweifelt ist, da sie mich nicht hier allein lassen will. – Aber dass V. u. M. nebst Kindern, voran kämen, sehr viel wichtiger u. dringend.
Hoffentlich bist Du gesund u. sagt Dir die jetzige Arbeit zu. Natürlich brauchst Du Zeit, Dich in das neue Gebiet hereinzufinden. Darf es nur „Catalysis“ sein? Hast Du keine metallurgische bezw. metallograph. Aufgabe mehr? Habt Ihr keine Röntgenapparatur dazu? – An sich halte ich es ja auch besser, wenn Du auf anderen Gebieten Erfahrung u. Erfolg suchst, aber im Notfalle könntest Du Dich doch auch mit Deinen metallurg. u. röntgen. Erfahrungen nützlich machen, wenn das Andere nicht genügend ist. – Dass die Arbeitszeit nicht so aufreibend ist, war mir lieb zu hören, wenn auch ein echter Chemiker stets auch Abends studiert. – In „Catalysis“ ist zwar wirklich noch Manches „Tier Magnetismus“, aber man ist doch jetzt schon viel weiter u. hat doch schon allgemeine Gesichtspunkte, um eine Frage systemisch anzupacken. In homogen. Katalyse findest Du doch sehr viel in Frankenburger’s u. Schwab’s Bücher.
In heterogener Katalyse ist doch auch bei Hüttig, Hedvall, Mittasch, Taylor u.A. viel zu finden. Meines Erinnerns sind übrigens grosse Referate (von Jost u.A.) über heterogene Katalyse in der Zeitschrift für Elektrochemie im letzten Jahre (Hauptversammlung tagte auch über Oberflächenerscheinungen) erschienen. Sicher enthält jetzt auch die amerikanische
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Literatur viel darüber, auch Zusammenstellung (Taylor, Ridell etc.). Das Buch von Marek nannte ich Dir schon. Die Klassiker des Gebietes sind präparativ: Labatier, Ipatiew, Mittasch. Sobald ich sicher weiss, ob u. wo Dich Briefe u. Drucksachen sicher erreichen, sende ich Dir ein hübsches Referat von Schawb über „heterogene Gasreactionen“ (contradictivo in adjecto) aus den Ergebn. d. exakt. Naturwiss. Bd. VII. (1928) u. Anderes.
Die B. St. W. haben mir bis jetzt keine Mitteilung über ihre neueste Stellung zur Carenzzahlung gemacht. Ich glaube, man kann von dort nicht mehr viel erwarten, u. jedenfalls will ich jetzt vorläufig diese Sache nicht mehr mit Zeitschrift-Frage verbinden. Letztere ist zur Zeit völlig in’s Stocken gekommen. Ich habe dafür keinen Rechtskonsulenten mehr. Di Berliner Devisenstelle hat den letzten Antrag auf Reduction der Sendung u. Zahlung abgelehnt. Vorderhand muss also die Sache wohl ruhen, u. es ist unklar, ob ich noch einmal darauf zurückkommen kann. Die Zeitschriften (ausser Zentrallblatt u. Zeitschr. f. physik. Chem.) habe ich jetzt hier verkauft, denn ich sehe ein, dass ich meine Bibliothek auflösen muss.
Wegen der Phosphatarbeiten könnte man ja denken wie der Bub, „Es ist meinem Vater ganz recht, dass ich mir die Hände erfroren habe“, denn so ist es H.H.F. auch „ganz recht“, dass er mit seiner Schlamperei bei den Druckkorrekturen u. seiner Ignoranz die Abhandlung verdorben hat. Aber da Du mit Deinem wissenschaftlichen Namen daran teilhast u. leidest, wäre es schon gut, wenn in der Zeitschr. f. anorg. Chem. die Sache bald richtig gestellt würde. Hoffentlich klappt es jetzt bei H.H., und sieht Clement ein, wie die Sache liegt. Falls H.H. weiter versagt, würde ich mich an Deiner Stelle direkt mit Clement in Verbindung setzen u. ihm den wahren Sachverhalt schildern, denn dass H.H. Schuld bekennt, ist nicht so sicher.
Wegen den beiden von H.H. noch unterdrückten Arbeiten wäre vielleicht daran zu denken, dass Du später einmal doch einen Euren Auszug englisch publizierst. Aber die Fairness dabei muss erst wohl erwogen werden. Man muss sie allerdings auch von den Anderen (d.h. H.H.) verlangen. –
Du hast Recht, Dich von der Phosphatsache nicht bedrücken zu lassen u. ruhig zu weiterer Arbeit zu gehen. Bleibe gesund u. tapfer, grüsse unsere Freunde (speziell dort Be’s.), schreibe regelmässig, u. sei gegrüsst von Deinem alten Vater.
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Karlsruhe (Baden), February 7, 1939
Enclosed: 1 postal slip
Mx #79.
Dear Max,
I received your letter from January 2nd on January 11th (with the address “my dear loved ones”). I also received your letter from January 8th on January 21st, and your letter from January 26th on February 6, 1939. I sent you letter Mx #77 on January 4th to Bridgeville, Pennsylvania c/o Vanadium Corporation of America, and letter Mx #11 on January 11th. Unfortunately, you haven't confirmed my most recent letters yet! I hope they didn't get lost! Please always confirm my last two letters (or letters, etc.) and keep a regular record of their arrival. Otherwise, one is very unsure about serious things these days! It was a relief for us when your letter from January 26th finally arrived here yesterday. I hadn’t heard from you for 14 days and I was already worried about the car, the cold, and the flooding being reported from the U.S.A. You can probably find time for at least one postcard every 8 days. Or have letters been lost here or there? Marianne wrote to you on January 10th 10 (N: A11) and Jan 22nd (A12). On January 24th, she sent postcards to Pittsburgh and New York. Yesterday (February 6th), she sent you letter #A.1.
We are living here with constant tension and serious anxiety about the future. It doesn’t look pretty in old Europe. Even if we have made some progress on the issues that are important to us, a lot remains up in the air, especially the possibility of obtaining transitional vias to England (and perhaps one for me to go to Holland). Everything is still there for now. However, my Utrecht friend wrote to me on January 21st: “Max’s letter with the notarial documents arrived here. I am now negotiating immediately with the Amsterdam Committee.” I also thank you from the bottom of my heart, dear son, for these efforts, which I only accept so that Marianne does not despair, especially since she does not want to leave me here alone. However, it is much more important and urgent that Viktor and Marianne, along with the children, would make progress.
I hope you are healthy, and you like your current work. Of course, you need time to get used to the new field. Can it just be “Catalysis”? Do you have any more metallurgical or metallographic tasks? Don't you have an X-ray machine for this? Actually, I think it's better if you're looking for experience and success in other areas, but in case of an emergency, you could also make use of your metallurgical and X-ray experiences if the other experience does not suffice. I was happy to hear that the working hours are not so strenuous, even though a real chemist always studies in the evenings. In “Catalysis,” there are still references to “animal magnetism,” but a lot of progress has been made and there are general perspectives on tackling a question systemically. You can find a lot of about homogenous catalysis in Frankenburger's and Schwab's books. There is a lot about heterogeneous catalysis in works by Hüttig, Hedvall, Mittasch, Taylor and others. Incidentally, as far as I can remember, excellent papers (by Jost and others) on heterogeneous catalysis appeared last year in the Journal of Electrochemistry (the general meeting also discussed surface phenomena). Surely, the American literature also contains a lot about it now.
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There is also a summary by Taylor, Ridell, etc. I have already told you about Marek’s book. The classics in this field are preparative: Labatier, Ipatiev, Mittasch. As soon as I know for sure if and where letters and printed matter will reach you, I will send you a nice report by Schawb on “heterogeneous gas reactions” (contradictivo in adjecto) from the Results of the Exact Natural Sciences, volume VII. (1928) and other things.
Bavarian Nitrogen Works has not yet informed me about their latest position regarding your payments. I don’t think you can expect much more from there, and in any case for the time being, I don’t want to connect this matter to the journal issue anymore. The latter has come to a complete standstill at the moment. I no longer have legal counsel for this. The Berlin foreign exchange office has rejected the last application for a reduction of the shipment and payment. For the time being, therefore, the matter must be suspended and it is unclear if I can come back to it again. I have now sold the journals (apart from the Zentrallblatt and the Journal of Physical Chemistry) here because I realize that I must liquidate my library.
Regarding the phosphate publication, one could think like a boy and say, “It's okay with my father that I froze my hands,” because it’s “okay” with H.H.F. that he spoiled the publication with his sloppiness corrections and ignorance. However, since your name is included there and you must suffer as a result, it would be good if the Journal of Inorganic Chemistry put things right soon. Hopefully, things will work out for H.H. now, and Clement will see how things really are. If H.H. keeps making mistakes, I would contact Clement directly and tell him the truth. It’s uncertain if H.H. would admit his guilt.
With regards to the two publications held back by H.H., it might be worthwhile to consider publishing an excerpt of your contributions in English later. Yet fairness must first be considered. However, you must demand it from the others as well (i.e., H.H.).
You are right not to let the phosphate issue depress you and to proceed with other work calmly. Stay healthy and brave, say hello to our friends (especially the Berls there), and write regularly.
Warm regards,
Your old Father