Letter from Svante Arrhenius to Georg Bredig, January 1896
- 1896-Jan-03
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Small JPG1200 x 1809px — 340 KBLarge JPG2880 x 4342px — 1.8 MBFull-sized JPG3470 x 5232px — 2.6 MBOriginal fileTIFF — 3470 x 5232px — 52.0 MBSvante Arrhenius (1859-1927) writes to Georg Bredig (1868-1944) about his recent work in carbonic acid and his Christmas-time celebrations. Arrhenius tells Bredig about his newborn son, Olof Wilhelm Arrhenius (1896-1977), named after Wilhelm Ostwald (1852-1932).
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Arrhenius, Svante. “Letter from Svante Arrhenius to Georg Bredig, January 1896,” January 3, 1896. Papers of Georg and Max Bredig, Box 1, Folder 4. Science History Institute. Philadelphia. https://digital.sciencehistory.org/works/34t5i0z.
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Stockholm den 3 Jan. 1896
Lieber Freund Georg!
Entschuldige mich, dass ich nicht früher geschrieben habe. Jetzt habe ich Dir für zwei ausserordentliche freundliche Briefe zu danken. Zu meiner Freunde glaube ich denselben entnehmen zu können, dass Du wohl verstehst, dass man so viel zu thun haben kann, dass es auch kein Gedanke an andere Beschäftigung aufkommen kann. Bis zum 11ten Dez. wurde ich so weit mit meiner ewigen Kohlensäurearbeit fertig, dass ich dieselbe der Akademie zu der in dem Tage gehaltenen Sitzung abliefern konnte. Nun sollen grosse Arbeiten, welche im Bihang oder dem Handringer gedruckt werden, erst von zwei s.g. Sachverständigen geprägt werden. Während der Zeit kann man kleine Ausbesserungen machen und ich habe das gethan und auch einen Anhang, die Feuchtigkeitsbeobachtungen enthalten, geschrieben, was mir etwa 14 Tage
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gekostet hat. Ausserdem war ich zu Weihnachten einige Tage in Upsala bei meiner Mutter und Geschwistern, welche Dir die besten Grüsse senden. Gleichzeitig wurde mein Soh meinen Schwiegereltern getauft und erhielt den Namen Olof Wilhelm, den ersten Namen nach Olof Rudbeck, den Stammvater meiner Frau, welcher im 17ten Jahrhundert die grösse Zierde der Upsalaer Universität war, und Wilhelm nach unseren gemeinsamen lieben Ostwald, dem ich doch so viel zu verdanken habe. Ich danke Dir sehr für die schönen Liegnitzer Bomben, welche mir und meinen Freunden, vor allem Hanusch und Roszkowski sehr viel Freude bereitet haben. Gleichzeitig bekam ich von Rothmund „Oberländer-Album“, welches eben so wohlthuend auf Gemüth wirkt, wie die Bomben auf die Geschmacksorgane. Du hast hier einen Schirm vergessen nicht wohl. Rothmund will es nicht gethan haben?
Gestern hatten wir zu Ehre von zwei alten Kameraden eine sehr grosse Kneipe. Hanusch und Roszkowski waren auch dabei. Es ging sehr lustig zu. Aber Hanusch hat dafür schlecht geschlafen heute Nacht. Er wird hier bleiben
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bis zum 1. Febr, sagt er jetzt, und wird nicht Zeit haben seine Eltern zu besuchen, bevor er nach Karlsruhe geht. Freilich haben sich alle beide fuer ihre Stellen entschieden. R. wird über die Diffusion der Gase bei niederem Druck durch poröse Membranen arbeiten. Mit den Elektrolyten der Gase ist es noch nicht gegangen, aber ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben ich werde starke Ströme bei niederem Druck benutzen, vielleicht wird es dann gehen. Durch meine Kohlensäurearbeit bin ich so stark in Anspruch genommen worden, dass ich nicht Zeit hatte Litteratur zu lesen. Sobald ich derselben (es ist jetzt die englische Aufgabe, die total umarbeiten will, los bin, muss ich das riesig versäumte einholen. Und dann habe ich noch Haufen von Redactionsarbeit zu erledigen. Ich komme deshalb in der ersten Zukunft sehr wenig zu experimenteller Arbeit – ich will nur einen kleinen Versuch über Reaktionsgeschwindigkeit machen, den ich vielleicht zu Hause ausführen werde.
Es wird mich riesig interessieren zu erfahren, was
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Bollmann gegen Ostwald loshauen will. Ich muss mich auch ernstlich zusammennehmen um mich in diese Frage hineinzuarbeiten.
Im Frühling werde ich Akkustik und Optik vortragen, und da ich nichts in diesen Zweigen gearbeiten habe, so wird mir die Ausführung dieser Arbeit recht viel Zeit kosten. Alles in Allem sieht es nicht viel versprechend für die freie Zeit zu experimenteller Arbeit aus. Und im Sommer werde ich wohl wieder auf Reisen gehen, um etwas Luft zu schnappen. Die Sache mit Wiedemann war ja sehr interessant, aber die Geschichte zu welcher ich Wiedemanns Äusserung brauchte, ist eingeschlafen, und ich bin sehr froh darüber, denn es ist höchst unangenehm Nachforschungen darüber anzustellen, was der eine oder der andere gesagt hat.
Schade, dass Du nicht die Wärmeleitungsgeschichte weiter verfolgen kannst, sie sieht mir sehr vielverheissend aus, ich hielt ein mal Vortrag darüber in „Fysika Sällskapet“ zu allgemeiner Begleitung. Herzlichen Dank für die Neujahrswünsche; Glück auf zu angenehmer und erfolgreicher Arbeit. Grüsse Ostwald und dank fürs Telegramm. Roszkowski und Hanusch grüssen, ebenso.
Dein lieber Svante
P.S. Meiner Frau und Kind geht es recht gut.
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P.S.S Danke Deinem Vater bestens für seine grosse Freundlichkeit mit den Grüssen und empfehle mich nächstens ihm bestens.
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Stockholm, 3 January 1896
Dear Georg,
I’m sorry that I didn’t write earlier and many thanks for your three kind letters. Among my friends, I can surmise that you understand when one is busy, there is hardly time for anything else. By the 11th of December, I had finished my interminable work on carbonic acid to such an extent that I could deliver it to the academy in time for the meeting held that day. Significant academic works, which are printed in Bihang or Handriger, will now be initially reviewed by subject experts. During this time, it is possible to make small revisions. I did that and also wrote an appendix containing my observations on moisture, which took approximately two weeks.
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At Christmastime, I spent a few days with my mother and siblings in Uppsala. They say hello. At the same time, my in-laws had my son baptized. He was named Olof Wilhelm. The first name is in honor of my wife’s ancestor, Olof Rudbeck, who held an important position at the University of Uppsala. The name Wilhelm is in honor of our joint advisor, Professor Ostwald, to whom I am greatly indebted.
Thank you for the nice “Liegnitzer-Bomben” pastries, which delighted me and my friends, Mr. Hanusch and Mr. Roszkowski. At the same time, I received the “Oberländer-Album” from Rothmund, which inspires my mind as much as the pastries please my taste buds. Did you forget an umbrella here? Can Rothmund have it?
Yesterday, we had an enjoyable evening at the pub with two old colleagues. Mr. Hanusch and Mr. Roszkowski were also there, and it was a lot of fun. Mr. Hanusch didn’t sleep well last night as a result.
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He will stay here until February 1st. He now says he won’t have time to visit his parents before he travels to Karlsruhe. Everyone has decided which positions to accept. R. will work on diffusing gases at a low pressure through porous membranes. The electrolytes of the gases have not yet come to fruition, but I have not given up hope. Perhaps I can use strong currents at a low pressure and then it will work. My work on carbonic acid has kept me so busy that I hardly have time to read scientific literature. As soon as I’m finished with revisions on the English edition, I must make up for lost time. After that, I have a lot of editorial work to do and won’t have time for experiments in the near future. I would like to do a small experiment on reaction speed, which I might do at home.
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It will interest me to find out what Bollmann has against Ostwald. I also have pull myself together to figure out the answer to this question.
In the spring, I will lecture on acoustics and optics. As I have not work in these fields before, it will take a lot of time to prepare. All things considered; I don’t think I’ll have much free time for experimental work. This summer, I’m going on vacation to catch my breath. The Wiedemann affair was very interesting, but it eventually lost traction. I’m glad because it is extremely unpleasant to investigate what each person said.
It’s a shame that you can’t continue working on conductivity. It seems like a promising topic. I once held a lecture about it at the Physics Society for general interest. Best wishes for the New Year and good luck on your work! Hello to Ostwald and thank you for the telegram. Mr. Roszkowski and Mr. Hanusch also say hello.
Yours truly,
Svante
P.S. My wife and child are doing well.
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P.S.S Many thanks to your father for his hospitality. Please give him my best when you see him next.