Letter from Max Bredig to Georg Bredig, November 15, 1937
- 1937-Nov-15
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Small JPG1200 x 1670px — 410 KBLarge JPG2880 x 4008px — 1.9 MBFull-sized JPG5246 x 7300px — 5.1 MBOriginal fileTIFF — 5246 x 7300px — 110 MBMax Bredig (1902-1977) updates his father, Georg Bredig (1868-1944), on his professional and personal life in Ann Arbor, Michigan in the late autumn of 1937. Max particularly encourages his father to write to Albert Einstein (1879-1955), whom Georg had met in 1910 when they both worked in Zurich. Max asks Georg not to mention his recent visit with Einstein but suggests that Georg discuss memories of their mutual colleague. In 1933, Einstein, like Georg Bredig, was affected by new antisemitic laws barring Jews from teaching at German universities. As a result, he accepted a position at the Institute for Advanced Studies at Princeton University in Princeton, New Jersey and remained there until his death in 1955.
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Bredig, Max Albert. “Letter from Max Bredig to Georg Bredig, November 15, 1937,” November 15, 1937. Papers of Georg and Max Bredig, Box 1, Folder 22. Science History Institute. Philadelphia. https://digital.sciencehistory.org/works/qg3lpea.
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Ann Arbor, Mich., den 15.11.37
1517 Montclair,
Lieber Vater,
vielen herzlichen Dank für Deine langen Briefe 45 und 46, sowie die Karte 44, deren Ankunft ich im letzten Brief zu bestätigen versäumte. Vielen Dank auch für die Sendung von monatl. RM 10, die ich jedenfalls gut gebrauchen kann, z.B. für die Miete des Kl..Da man hier nie ohne weiteres Nachricht von der Bank über eingezahlte Beträge erhält, muss ich mich mal danach erkundigen. Der Zusatz "University office" empfiehlt sich doch, es ist diejenige Stadtfiliale der Bank, bei der ich mein laufendes Konto habe, auf das mir die Universität meine monatl. Bezüge einzahlt. Ich sehe eigentlich keinen Anlass, ein getrenntes Konto anzulegen, werde aber noch einmal, vielleicht, mit F. darüber sprechen.
Von Marianne und Viktor hatte ich eine Karte aus Rom. Natürlich habe ich rechtzeitig zu Mariannes Geburtstag geschrieben. Ich freue mich sehr , dass es Euch allen gut geht. Von mir kann ich das wohl auch sagen. Ich bin ordentlich verpflegt, in meine Zimmer fühle ich mich recht wohl, wenn die Kinder nicht allzu viel Krach machen. Es sieht fast aus wie in Deinem Studierzimmer ca 4 m2 Bücher, also verkleinerter Massstab. Wegen der 2.Sendungen fällt mir der Entschluss sehr schwer, ich bitte, also immer noch um ein wenig Geduld. Das Klavier steht auch immer noch bevor! Einige Noten habe ich ja schon mit! Das letzte Symphoniekonzert hier war sehr schön. Sehr nett auch eine Einladung bei F.s am Sonntagabend mit jüngeren Leuten, Dr. Zahn und Frau (Amerikaner, Physiker), einem amerik. Medizinerehepaar, einem Breslauer Medizinerehepaar, einem Holländer und Lore M.
Die beiden Einzahlungen von Postscheckkonto und Norddeutsch Lloyd sind in Ordnung (hat nichts mit Amexco zu tun, sondern ist Rest meines Bargelds gewesen). Die Bunsengesellsch. werde ich wohl nicht weiter zahlen.
Die Zusendung einer Beitragsrechnung seitens der Allianz ist irrtümlich! Ich habe am 29.Sept dieses Jahres persönlich in der Direktion in Berlin den Rückkaufswert der Versicherung ausgezahlt bekommen. Das ist also erledigt!
Vielen Dank auch für die Übersendung der Strukturtabellen und der Röntgenkundeergebnisse. In dem Verzeichnis fand ich übrigen nicht das Wien-Harms-sche Handbuch heute?
Der Dean Kraus war Mineraloge, er ist aber jetzt nicht mehr wissneschaftlich, sondern nur noch verwaltungsmässig tätig. Thomassen wusste von Heinrich Goldschmidts Tod. Er ist ausserordentlich hilfsbereit , das Laboratorium, wenn auch nicht modern sodoch einigermassen brauchbar. Meines war besser!
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(page 2)
Aber das sage ich natürlich niemand.- Ich habe jetzt schon ein paar Aufnahme gemacht und das von Westgren beschriebene Chromcarbid Cr23C6 i den beiden Stahlproben gefunden. Damit ist also der Unterschied zwischen beiden nicht zu erklären. Viellicht hängt er mit meiner Feststellung, dass die eine magnetisch ist, die andere nicht, zusammen, was auf einen Gehalt an α-Ferrit hinweist! Bis jetzt also nichts Aufregendes , aber ich werde schon etwas Metallkunde dabei lernen. Allerdings erwartet man von mir ja wohl auch ein publizierbares Forschungsergebnis!
Mit Sport habe ich noch nicht begonnen. Ich habe einerseits zu viel zu tun, andererseits ist noch nicht richtiger Winter, obwohl es schon während des Indian Summer im Oktober scharfe Nachtfröste gab und auch gestern schneite. Hockey spielt man nur auf dem Eise, was ich nicht kann, ausser den Damen, die es auf dem Lande spielen! Zum Tennis ist es zu spät .
Wenn es Dir Spass macht, schreibe an paar Zeilen an Einstein, nicht für meinen Besuch bei ihm bedanken, sondern nur so unter Bezugnahme auf seine Erinnerung an Dein Kolleg vielleicht. Aber ist nicht so wichtig! Professor Smeaton sprach hier auch von Leipziger Zeiten!
Der kritisierte Phosphatmann hat F. bisher nicht geantwortet, er ist also entweder beleidigt oder hat eingesehen und prüft!
Die Autofrage kannst Du von dort aus nicht wirklich beurteilen, ausser Lore Marx und meinen Wirtsleuten kenne ich hier keinen Menschen, der keines hat. Es ist manchmal unangenehm, dann andere mit dem Nachhausebringen zu belästigen, insbesondere Sonntags, wo kein Autobus geht! Aber ich werde wohl den Winter wohl oder übel ohne es verbringen, es gibt zwar schon welche für 25$, aber die machen wohl kein Vergnügen. Ich spare übrigens zur Zeit die Hälfte meines Einkommens! Was natürlich nicht viel bedeutet, da ich ja keine Krankenkasse und dergl. zur Verfügung und auch für etwaige notwendige Reisen etwas zurücklegen muss. Ich lebe ja auch äusserst bescheiden.
Arbeitsbuch und Angstelltenversicherungskarte magst Du mir bitte einmal gelegentlich herschicken. Eine Fortsetzung der Versicherung kommt nicht in Betracht.
Das Accumulatorenproblem hätte mich auch sehr interessiert, aber F. und Th. waren dann doch sehr dagegen, wegen der Publikationsschwierigkeiten.
Leider komme ich vielzuwenig dazu, meine europäischen Briefschulden abzutragen. Ich habe überhaupt ausser an / eine gewisse (!) Adresse in B. und an Euch noch niemanden geschrieben. Bitte, mich gelegentlich zu entschuldigen. Nachdem ich jetzt hier eingerichtet bin, wird es hoffentlich jetzt dazu kommen. Heute will ich noch mehr schreiben, daher Schluss und viele herzliche Grüsse an Alle
von Deinem Max
Arrhenius, dem ich noch von Berlin aus meine Amerikasache mitgeteilt und um die Möglichkeit, mich bei eventuellem Fehlschlagen hier doch wieder bei ihm melden zu dürfen gebeten hatte, antwortete u.a. folgendes: “... Ich wünsche Ihnen recht viel Glück u. Arbeitsfreude und sein Sie herzlich willkommen hier wenn es für Sie besser passen würde.”
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Ann Arbor, Michigan, November 15, 1937
1517 Montclair
Dear Father,
Thank you very much for your long letters, #45 and #46, as well as card #44. I failed to confirm their arrival in my last letter. Thank you for also sending 10 marks per month, which I can definitely use, e.g., for renting the small house. Since you never receive any notification from the bank about deposited funds, I will have to ask about it. I recommend adding “University Office.” It’s the city branch of the bank where I have my current account, and where the university pays me my monthly salary. I don’t really see any reason to create a separate account, but I’ll probably talk to Fajans about it again.
Marianne and Viktor sent me a card from Rome. Of course, I wrote to Marianne in time for her birthday. I am very happy that you all are well. I think I can say the same about myself. I am well fed, and I am quite comfortable in my room, as long as the children don’t make too much noise. It looks almost like your office. It has about 4 m2 of books, so it’s somewhat smaller. Regarding the second shipment, the decision is very difficult for me. I ask for a little patience. The piano is still on the way. I already have some sheet music with me. The last symphony concert here was very nice. The invitation to visit the Fajans on Sunday evening with younger people was also pleasant. In attendance were Dr. Zahn and his wife (American and a physicist), an American physician couple, a physician couple from Breslau, a Dutchman, and Lore M.
The two deposits from the postal checking account and Norddeutsch Lloyd are fine (this has nothing to do with the American Express Company but was the rest of my cash). I will probably not continue to pay the Bunsen Society.
The invoice from Allianz is erroneous. On September 29th of this year, I personally reviewed the surrender value of the insurance at their management office in Berlin. That’s taken care of!
Thank you for also sending the structure tables and the X-ray results. By the way, I didn’t find the Wien-Harms manual on the inventory list today.
Dean Kraus was a mineralogist. He is no longer active in science, but rather works in administration. Thomassen knew about Heinrich Goldschmidt’s death. He is extremely helpful. Although the laboratory is not modern, it is still suitable. Mine was better!
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Of course, I won’t tell anyone that. I’ve already taken a few X-rays and found the chromium carbide Cr23C6 described by Westgren in the two steel samples. Yet, that doesn't explain the difference between the two. Perhaps it is related to my finding that one is magnetic, and the other is not, which indicates an alpha ferrite content! There’s nothing exciting at the moment, but I’ll learn about metallurgy along the way. However, they expect me to publish the results of my research.
I haven't started playing sports yet. On the one hand, I have too much to do. On the other hand, it is not really winter yet. Although there were also some nights with a lot of frost during the the Indian Summer in October. It also snowed yesterday. Hockey is only played on the ice, which I can’t do. However, the ladies play on land. It’s too late for tennis.
If you would like, write a few lines to Einstein. Don’t thank him for my visit, but rather refer to his memory of your colleague. However, it’s not that important! Professor Smeaton also spoke about your time in Leipzig!
The disparaged phosphate man has not yet answered Fajans. He is either offended or has realized something and is checking on it!
You can’t really judge the question of me owing a car from there. Except for Lore Marx and my landlords, I don’t know anyone here who doesn’t have one. It is sometimes unpleasant to bother others with bringing me home, especially on Sundays when there is no bus scheduled. However, I will probably spend the winter without one. There are some cars that cost $25 but they are probably not pleasant to drive. By the way, I am currently saving half of my income! Of course, this doesn’t mean much since I do not have any health insurance and it is not available here. I also must save for travel costs. I also live extremely modestly.
Please send me your workbook and employee insurance card sometime. A continuation of the insurance is out of the question.
I would have also been very interested working on the accumulator issue, but Fajans and Thomassen were opposed to it because of the publication difficulties.
Unfortunately, I don’t have enough time to take care of my European arrears of correspondence. I haven’t written to anyone except to a certain someone in Berlin and to you all. Please apologize for me. Now that I’m settled in here, hopefully I will get around to it. Today I want to write more, but that’s enough. Warm regards to everyone.
Max
Arrhenius, whom I already told about my new American position in Berlin and asked for the opportunity to contact him again in the event of a failure, responded with the following lines: “I wish you the best of luck and joy in your work. You are welcome here if it would suit you better.”