Letter from Max Bredig to Georg Bredig, November 11, 1939
- 1939-Nov-11
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Small JPG1200 x 1538px — 366 KBLarge JPG2880 x 3692px — 1.9 MBFull-sized JPG5350 x 6858px — 6.1 MBOriginal fileTIFF — 5350 x 6858px — 105 MBMax Bredig (1902-1977) tries to help his father, Georg Bredig (1868-1944) with emigration while Georg waits in Holland. Max wants to explore other immigration options in case Georg does not secure a position at Princeton University.
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Bredig, Max Albert. “Letter from Max Bredig to Georg Bredig, November 11, 1939,” November 11, 1939. Papers of Georg and Max Bredig, Box 1, Folder 23. Science History Institute. Philadelphia. https://digital.sciencehistory.org/works/73equiq.
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New York, November 11, 1939
Lieber Vater!
Deine beiden Telegramme aus Utrecht habe ich erhalten und sehr mich gefreut, dass damit nun ein Schritt weiter gelungen ist. Ich habe nun die Hoffnung, dass Marianne und Mann auch bald die Pässe haben werden. Verstehe ich Dein zweiter Telegramm recht: Hängt dies nur von den deutschen Behörden ab, oder betrifft dies auch die Zulassung zu Holland oder England? Als nächste Frage beschäftigt mich natürlich am meisten die wie Du – oder Ihr? – so rasch wie möglich weiter reisen könntet. Gibt es Aussichten für England? Gelten noch die alten Permits für Marianne und Mann und hast Du selbst inzwischen eines erhalten können? Ich habe auf alle Fälle sofort nach Erhalt Deines ersten Kabels begonnen, für Dich wegen einer Berufung hierher – honoris causa natürlich, also fürchte nichts wegen vorgerückten Alters oder dergl.! – mich zu besprechen, wie es hier alle Deine Freunde und Fachgenossen geraten haben. Z.Zt. beschäftigen sich Prof. H.S. Taylor und Ladenburg in Princeton mit der Frage, nach ich sie kürzlich in P. besucht habe. Es gibt einige Schwierigkeiten formaler Art dabei, und es ist nicht sicher, ob sie überwunden werden können. Aus diesem Grunde müssen wir andere Möglichkeiten ebenfalls verfolgen.
1. Haben Auswanderer in den Übergangsländern jetzt nicht sehr viel bessere Aussichten bald daranzukommen, da die Quote angeblich wegen der Auswanderungsschwierigkeiten in Deutschland nicht ausgefüllt sein soll??!!
2. Würde der Konsul in Holland ein Besuchsvisum erteilen, wenn Affidavit von mir vorliegt? Soviel ich weiss, ist es hierfür wesentlich, dass der Nachweis erbraucht werden kann, dass man zum Ausgangspunkt wieder zurückkehren kann. Ist das aber im Holland wohl möglich??
Ich möchte empfehlen, was Ihr ja sicher schon lange selbst überlegt haben werdet, so rasch wie möglich mit dem Betreffenden in möglichst enge Fühlung zu treten.
3. Besteht noch irgend eine Aussicht auf Permits nach England?
Bitte teile mir mit, in welchem Zeitabständen und welcher Höhe Du weitere Geldsendungen wünschest. Telegramme und ähnliche Ausgaben müssen ja auf das Notwendigste beschränkt bleiben, leider Im Übrigen verfügst Du natürlich selbstverständlich über alles, was Ihr mir seinerzeit so freigebig mit auf den Weg gegeben habt, plus Zinsen, und darüber hinaus bin ich natürlich auch mit meinem Einkommen zur Verfügung.
Dieser Tage traf ich Dr. Minaeff mehrmals in Chemist’s Club der sich sehr eingehend für Dein Ergehen interessierte und sogar ist unerhört herzlicher Weise jede (sogar anscheinend financiell gemeinte), die natürlich vorläufig und wohl überhaupt ausser Diskussion steht) Hilfe anbot. Er sprach u.a. von Deinen guten Ratschlägen bei seiner Ausreise aus D. im Jahre 14!
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Ich bin nun sehr gespant auf Deinen brieflichen Bericht. Ich kann mir vorstellen, wie gut Du im Hause Cohen haben wirst wenn die Gewitterwolken am Horizont bedrohlich aussehen und mir daher Deine baldmögliche Weiterreise ausserordentlich wünschenswert erscheinen lassen. Ich sehe allerdings ein, dass Ihr das dort besser übersehen und arrangieren könnt, und ich nur hier versuchen kann, die Einwanderung hierher vorzubereiten und vor allem zu beschleunigen.
Mir geht es unverändert, in Beruf und Privatleben. Ich bin wie Du Dir denken kannst ziemlich beschäftigt, habe aber nur den einen Wunsch, Euch alle so blad als möglich gesund wiederzusehen! Mit sehr vielen herzlichsten Grüssen, auch vor allem an Prof. Cohen und Frau, sowie andere Freunde wie Stefan Goldschmidts, evtl. Schnells, dem ich Deine Ankunft auch mitteilen werde, Gustav Dombrowskis usw., bin ich in Liebe
Dein Sohn
Von Fajans habe ich seit zwei Monaten nichts gehoert, ihnen aber geschrieben. Gewiss haben sie Sorgen wegen ihrer Verwandten.
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New York, November 11, 1939
Dear Father,
I received your two telegrams from Utrecht and I am very glad that there is progress. I am now hopeful that Marianne and her husband will soon have their passports. Did I understand your second telegram correctly? Does this only depend on the German authorities, or is this also the case in Holland or England? Of course, the next issue that concerns me most of all is whether you all can travel onward as quickly as possible. Are there any prospects for England? Are the old permits still valid for Marianne and her husband? Have you been able to acquire one for yourself in the meantime? In any case, after receiving your first cable, I immediately began looking for a position for you here, honoris causa, of course. As your friends and colleagues here have advised you, you shouldn’t worry about your advanced age. I have discussed this with Professor H.S. Taylor and Ladenburg at Princeton already. Some difficulties have arisen and the position is uncertain. As a result, we must pursue other options as well.
1. Don’t emigrants in transition countries have much better prospects of travelling sooner, especially if the quotas are not filled because of the emigration difficulties in Germany?
2. Would the consul in Holland issue a visitor’s visa if I have an affidavit? As far as I know, it is essential to prove that the traveler can return to their origin of departure. However, is that possible in Holland?
I would suggest, as you have also probably considered, to get in touch with the necessary authorities as soon as possible.
3. Is there still any prospect of a travel permit for England?
Please let me know how often and how much you money you would me to continue sending. Unfortunately, telegrams and similar expenses must be limited. Apart from that, I have the funds that you so generously gave me in the past plus interest. My own income is also available.
I met Dr. Minaeff several times at the Chemist’s Club. He was very interested in your well-being. He was very cordial and offered to help you financially, albeit temporarily of course. Among other things, he recalled your good advice when he left Germany in 1914.
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I look forward to receiving your next letter. I imagine that you will be comfortable in the Cohen household. Even though threats still loom on the horizon, your onward journey seems within reach. However, I understand that you can manage and arrange that better over there. I can only attempt to prepare and, above all, speed up the immigration process here.
Nothing in my professional and private life has changed. As you can imagine, I am quite busy. However, my only wish is to see you all again in good health. Warm regards to you all, Prof. Cohen and his wife, and other friends like Stefan Goldschmidts, Gustav Dombrowskis, and the Schnells. I will let them know about your arrival.
Love,
Your Son
I haven't heard from the Fajans in two months, but I have written to them. They are certainly worried about their relatives.