Letter from Georg Bredig to Max Bredig, July 1, 1938
- 1938-Jul-01
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Small JPG1200 x 1685px — 448 KBLarge JPG2880 x 4044px — 2.2 MBFull-sized JPG5216 x 7324px — 6.5 MBOriginal fileTIFF — 5216 x 7324px — 109 MBGeorg Bredig (1868-1944) provides professional advice to his son, Max Bredig (1902-1977), who recently emigrated from Germany to the United States to work at the University of Michigan. Georg additionally mentions restrictions on civil liberties imposed upon German Jews by the Third Reich, which are beginning to affect him and additional family members.
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Bredig, Georg. “Letter from Georg Bredig to Max Bredig, July 1, 1938,” July 1, 1938. Papers of Georg and Max Bredig, Box 7, Folder 13. Science History Institute. Philadelphia. https://digital.sciencehistory.org/works/id4zseq.
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Karlsruhe (Baden)
Bahnhofstr. 14. – F. 1068.
1 Juli 38.
Mx No 67.
Mein lieber Max! Ich danke Dir bestens für Deine lieben Briefe vom 5 Juni (angek. 15 Juni) u. für Deinen Brief vom 21 Juni, der am 29 Juni hier eintraf, ebenso auch für die Photos die wir Dir (mit Aufnahme des mit dem Auto (9)) wieder zurücksandten. Inzwischen hast Du wohl meinen Brief Mx No 65 vom 11 Juni erhalten u. meine Karte Mx No 66. Von Prof. Faj. erhielt ich am 15 Juni einen Brief vom 6 Juni, in dem er für meine Geburtstagsgratulation dankt. Da die Fortsetzung Deines Stipendiums für Dich nicht aus persönlichen oder fachlichen Gründen auflöst, sondern nur weil die Zahl der Hilfe Brauchenden erheblich gewachsen ist, so braucht Dich das nicht zu kränken, wie Du ja auch ganz richtig Hilfe jetzt Anderen gönnt. Faj. betont auch besonders, dass Du „bei einer normalen wirtschaftlichen Lage wohl sicher schon eine Stellung, sei es in der Industrie oder in der Industrie“ würdest schon erreicht haben. F. hofft, dass sich im Herbst für Dich irgendwie eine Möglichkeit finden wird. Es seien verschiedene Bemühungen im Gange. „Eine Universitätsunterrichtsstelle kommt aber aus vielen Gründen z.Z. nicht in Frage, aber ein wissensch. – technischer Auftrag liegt nicht ausser dem Bereich der Möglichkeiten.“ – Von Herrn Badger habe ich nichts mehr gehört, vielleicht wirst Du nach dem 10 Juli, dem Tag seiner Heimkehr etwas von ihm erfahren. Der Name Guggenheim ist als der einer grossen Kupferfirma auch V. bekannt. Hoffentlich liegen die Werke in erträglichen Gegenden bezw. das event. Centrallaboratorium. Früher war für die Cu – Raffinerie (Elektrolyse etc.) U.S.A das Hauptproductionsland (vergl. Cu. in Ullmann) Von McBain hast Du wohl nichts mehr gehört. Aber das kann ja noch kommen. – Hast Du Eucken III 2 erhalten? Kürzlich sandte ich Dir auch eine kleine nette Broschüre von Onkel Walter: „Verfertigung der Metalle etc.“ (1920), die ich in meiner Bibl. noch fand.- Wegen der Nachsendung der Zeitschriften haben wir immer noch keine Nachricht bezw. Antwort auf unseren Antrag. Amex u. Bo.‘s in Berlin sind benachrichtigt. – Wegen H.H.F. würde ich mich nicht aufregen. Ev. könnte ich ihn ja einmal direkt ruhig u. freundlich brieflich oder mündlich fragen, warum er Dich Arbeiten so lange zurückhält, u. ihn darauf hinweisen, dass das doch Dir bei der Stellungssuche nachteilig sei. Aber ohne Deine ausdrückliche Zustimmung will ich bei H.H. nichts unternehmen u. bitte darüber um deine umgehende Information. Von Berl schreibst Du wohl nichts u. nicht an ihn, weil Du nicht in die Petrolia-Gegend willst? Das kannst Du ja schliesslich auch bis zuletzt vertagen. – Von Liselotte, die wir eingeladen hatten, vor ihrer Abreise uns hier zu besuchen, was sie verständlicherweise aus Zeitmangel nicht tun zu können glaubt, wirst Du ja wohl inzwischen zum Geburtstag Nachrichten erhalten haben. Falls Deine hiesigen Sperrmarkkonten (Amexco + Straus + Carenzkonto Betrage u. wissen (?) am 27 Apr. 38 ca. 3555.- Sperrmark) zusammen mit dem was Du am 27. 4. 38 noch in U.S.A. von Deinem kleinen Vermögen besassest, die Summe von 5000. – R.M. erreichen, dann müsstest Du wohl auch eine Vermg. Erklärung an den Herrn Polizeipräsidenten in Berlin auf Formular einsenden, das ich Dir nächstens (mit Anleitung) schicken werde. Da Du Deinen Wohnsitz ausserhalb Europas hast, hast Du dafür eine Frist bis 31 Okt. 38! Das hast Du also noch etwas Zeit für Dich.
Dagegen macht hier die Erledigung der Angelegenheiten von Lores Mutter, die auszuführen letztere uns gütigst überlassen hat, recht viel Mühe. Aber wir hoffen, es ordnungsgemäss abzuwickeln. Lass Dich nicht in ihre Angelegenheiten ein. Sie hat eine Talent, sie anderen aufzubürden u. dazu noch Alles zu verwirren. Ihre Kinder, besonders Lore, werden es nicht leicht haben. Im Übrigen ist sie ja mit ihrem Leiden sehr zu bedauern u. Manches dadurch verständlich.
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(page 2)
Es ist sehr schön von Dir, wenn Du Dich ihrer annimmst. Aber das ist doch jetzt Sache ihrer Kinder, von denen sie dortbehalten wurde. Treibe also den Altruismus nicht zu weit.
Tante Ida kehrt am 15 Juli aus Oberbayern heim, Tante Vally ist bereits in Kö. Sie sieht sehr leidend aus. Wir erwägen, dass sie hierher übersiedelt. Dass ich zum 1. Sept umziehe, schrieb ich Dir schon.
Lass Dir nur endlich bessere u. vorteilhaftere Photos machen. Das ist auch für Deine Stellensuche nicht unwichtig. Die Amerikaner sollen viel auf äussere Erscheinung u. Haltung sehen, auch auf Schrift, Ordnungssinn, etc. –
Marianne u. den Ihren, ebenso mir geht es „soweit“ noch gut. Ob wir in diesem Sommer eine Erholungsreise machen können, ist zur Zeit fraglich aus bekannten Gründen, die solchen Reisen für uns nicht sehr einladend wirken. Bleibe gesund u. schreibe bald u. ausführlich Deinem Dich im Namen aller herzlich grüssenden Vater.
Anlage: 1 Portoschein
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Karlsruhe (Baden)
Bahnhofstraße 15 – F. 1068
July 1, 1938
Mx No 67
Dear Max,
Thank you very much for your nice letters from June 5th (received on June 15th), your letter from June 21st, which arrived here on June 29th, and the photos (with the snapshot of you by your car), which we sent back to you. In the meantime, you have probably received my letter Mx No 65 from June 11th and my postcard Mx No 66. On June 15th, I received a letter from Professor Fajans dated June 6th thanking me for my birthday wishes. Since the continuation of your scholarship is not dependent on personal or professional reasons, but only because the number of those who need help has increased considerably, this should not offend you. You are now rightly helping others. Fajans also emphasizes that “in a normal economy,” you “would probably have already found a position in industry.” Fajans hopes that an opportunity will somehow arise for you in the fall. Various efforts are underway. “For many reasons, a university teaching position is currently out of the question, but a scientific-technical position is not beyond the realm of possibility.” I haven’t heard anything more from Mr. Badger. Perhaps you’ll hear from him after July 10th, the day he returns home. The name Guggenheim is also known as a large copper company. Hopefully, the factories and the main laboratory are in tolerable areas. In the past, the U.S.A. was the main country of production for copper refineries (electrolysis, etc.) (consult “copper” in Ullmann). You probably haven’t heard anything from McBain. That may still happen. Did you receive Eucken, Volume III, Second Edition? Recently, I also sent you a nice little pamphlet written by Uncle Walter: “Production of Metals” (1920), which I still found in my library. With regards to forwarding the journals, we still don’t have any news or a response to our application. The American Express Company and Bo. in Berlin have been notified. I wouldn’t get too worked up about H.H.F. Perhaps I could ask him by letter or in person, in a direct, calm, and polite manner, why he has been withholding your publications for so long and point out to him that this would be inconvenient for you when looking for a job. However, without your express consent, I don’t want to approach H.H.F and immediately request your opinion on the matter. Have you not written anything about Berl, or written to him personally, because you don’t want to go to Petrolia? Nevertheless, you can put that off until later. By now, you must have received news about us from Liselotte in time for your birthday. We invited her to visit us here before her departure, which due to lack of time, she understandably believes she can’t do. If your local blocked accounts (Amexco + Straus + Vacation Account amounted to approximately 3,555 blocked marks on April 27, 1938), together with your small salary in the U.S.A totaled 5,000 Reichsmarks on April 27, 1938, you would have to send a salary declaration to the police chief in Berlin on form that I will send to you shortly (with instructions). Since you live outside of Europe, you have until October 31, 1938, to do this! Hence, you still have some time for yourself.
On the other hand, taking care of Lore's mother's affairs, which we were tasked with, is burdensome. Yet we hope to handle it properly. Don’t get involved with her affairs. She is skilled at imposing her business on others and complicating everything. Her children, especially Lore, will not have an easy time. Otherwise, her suffering is unfortunate, and some things are understandable because of it.
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(page 2)
It’s very kind of you to take care of her. However, that now falls to her children, who will tend to her there. Don’t be too altruistic.
Aunt Ida will return home from Upper Bavaria on July 15th. Aunt Vally is already in Kö. Sie looks very distressed. We’re considering moving her over here. I already wrote to you that I’m moving on September 1st.
Have better, more advantageous photos taken of yourself. Americans supposedly pay a lot of attention to external appearance, posture, writing, and conception of tidiness, etc.
Marianne, her family, and I are doing well. At the moment, it is uncertain if we can go on vacation this summer. For well-known reasons, such trips don’t seem very appealing to us. Stay healthy and write soon. Warm regards from all of us.
Father
Enclosure: 1 postage slip