Letter from Georg Bredig to Max Bredig, November 20, 1937
- 1937-Nov-20
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Small JPG1200 x 1662px — 460 KBLarge JPG2880 x 3988px — 2.2 MBFull-sized JPG5216 x 7222px — 6.5 MBOriginal fileTIFF — 5216 x 7222px — 108 MBGeorg Bredig (1868-1944) asks his son, Max Bredig (1902-1977), if he should send Max's books and scientific journals to the U.S.A. Georg additionally offers Max practical advice on living in a cold climate and provides updates on friends and family in Germany.
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Bredig, Georg. “Letter from Georg Bredig to Max Bredig, November 20, 1937,” November 20, 1937. Papers of Georg and Max Bredig, Box 7, Folder 13. Science History Institute. Philadelphia. https://digital.sciencehistory.org/works/7dgq95p.
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Prof. G. Bredig
Karlsruhe i.B.
Bahnhofstr. 14 – F1068.
Mx. 49.
Anliegend: 1 Portoschein / 1 Verzeichnis Zeitschriften (5 Blätter).
20 Nov. 37.
Mein lieber Max-Albert! Deinen „air mail“ – Brief von 9 Nov. 37 erhielt ich am 18 d.M. Inzwischen sind hoffentlich meine Briefe Mx 45 v. 29 Okt, Mx 46 v. 4 Nov und die Postkarten Mx 47 vom 9. Nov. und M. 48 vom 9 Nov. bei Dir eingetroffen. Ich habe mich gefreut, dass Du nun eine Arbeit angefangen hast, die auch meines Erachtens wohl geeignet scheint, Dich in ein grosses technisches Gebiet einzuführen, besonders wenn Du gleichzeitig Gelegenheit hast, Vorlesungen u. Praktika zu besuchen. Man ist auf diesem Gebiete ja wohl in U.S.A. sehe vorgeschritten u. es giebt gewiss auch eine ausgezeichnete, leider wohl sehr grosse Litteratur auf dem Gebiete der Eisenmetallurgie u. Metallographie. Das in Deinem Besitze befindliche „Ringbuch“ u. auch Ullmann Enzyklopädie giebt Dir hoffentlich auch einige Anleitung, freilich nicht für die eigentliche Forschungsfrage, für die ich Dir guten Erfolg wünsche. Überreich‘ dabei nicht die rein chemischen analytischen Verhältnisse, ev. auch der Spuren. Die Methode der Restspecktrallinien (Gerlach, Loewe, u.A.) ist Dir ja wohl bekannt, Referat darüber wohl in „Angew. Chem.“ etc. zu finden. Dass Du Platz mit Regel in Deiner Wohnung wenigstens für die Serie I Deiner Bücher hast, ist doch sehr erfreulich. Die noch hier lagernde Serie II dürfte aber mindestens noch ebensoviel Platz brauchen. Vielleicht kannst Du sie ev. auch anderwärts unterbringen. Die nicht sofort Gebrauchten könntest Du doch wohl in Kisten irgendwo deponieren. Bis zu welchem Termin kannst Du denn dieses Umzugsgut nachkommen lassen? Ich lege Dir hier auch ein Verzeichnis der Zeitschriften (5 Fol. Blätter) bei, die hier für Dich noch lagern. Ich lege keinen Wert mehr darauf, sie hier zu behalten. Aber die Frage wie Du sie dort unterbringen kannst oder ob man sie hier verwerten soll, auch die Frachtkalkulation muss noch geklärt werden, ebenso ob man Gmelin-Kraut u. die Zeitschriften (Z. f. Elektrochemie, Zentralblatt, Berichte, Naturwiss.) weiter halten soll. Ich selbst kann kaum mehr etwas arbeiten!
Hast Du Dich bei Berl in Pittsburgh für die freundl. Aufnahme bedankt? Musst Du Dich nicht Herrn Helfman vorstellen? – Hast Du Wünsche zu Weihnachten u. wie kann man sie Dir erfüllen? Meinem Privatdruck „Meinen Freunden zur Erinnerung“ wollte ich ev. erst nach meinem 70ten Geburtstag 1938 an meine Freunde versenden. Hast Du Faj schon ein Exemplar gegeben? Ich hätte nichts dagegen, ebenso an Berl, wenn Du es nicht vorläufig für unrichtig hältst. – Dass Walter Ma. im neuen Jahr nach Durham (North-Carolina) an die Duke-University geht, da in Mount Sinai, trotz guter Erfolge, aus Mangel an Mitteln, seine Stellung abläuft, weisst Du wohl schon durch Lore. Hoffentlich ist es ein guter Tausch. Erich scheint jetzt zuversichtlicher als bisher wegen seiner Stellung zu sein. – Onkel Gustav in Hamburg ist 78 Jahre alt, gestorben, ebenso Pfarrer Rohde. Nun, das ist der natürliche Lauf der Welt. – Mir geht es mit den Augen wieder ganz gut, aber ich habe noch etwas Gesichtsneuralgien u. bin nur noch sehr wenig leistungsfähig, da mich nachmittags immer eine sehr grosse Müdigkeit befällt. Aber sonst kann ich wohl für meine Jahre mit dem korp. Befinden zufrieden sein. Hoffentlich gewöhnst Du Dich an das dortige Klima. Bei den raschen Witterungs-u. Temperaturwechseln sei nur vernünftig u. achtsam mit Kleidung etc.! Wie ist Heizung? – Wenn Du Skilauf treibst, gehe nie allein u. nimm eine Signalpfeife mit! – Dass Du Musik aktiv u. passiv treibst, finde ich für Freistunden ohne Arbeitsvernachlässigung sehr richtig. Könntest Du nicht Anschluss an Quartettabende, Violinspielen, Gesang oder dergl. finden? – Die Angelegenheit wegen Sperrmarktransfer u. Distrib. d’Electr. schwebt immer noch, da immer noch Formalitäten zu erledigen sind. Ich hoffe aber, dass sie nun bald ordnungsmassig erledigt sein wird.- Beantworte, bitte, immer alle meine Anfragen, wenn irgend tunlich. Herrn H.H.F.‘s Angelegenheit kann man ja wohl vorläufig noch ruhen lassen. Auf die
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Publikation Euer Arbeit war ja wohl ohnehin nicht vor 3 Monaten zu rechnen. Auch ich habe nichts von H.H.F. gehört bezw. gelesen. – Dass Du in Chem. Society einmal diesen Vortrag hältst, halte ich für sehr empfehlenswert, auch dass Du noch etwas die Sprache übst bezw. vorher den Vortrag ev. wörtlich schriftlich vorbereitest. Nur siehe es nicht zu lange hin. – Marianne, Viktor u. den Kindern, die weiter nett u. drollig sind, geht es gut. Marianne hat Dir wohl selbst, soweit es ihre immer stark besetzte Zeit zulässt, geschrieben. Frau Ma. ist glücklich, dass zur Zeit die Nachrichten von ihren 2 Söhnen gut sind, von Lore könnten sie besser sein. –
An Faj. werde ich in diesen Tagen noch besonders schreiben u. ihn für seine u. seiner Frau freundschaftl. Güte danken. – Schade, dass die Helmholtz-Bände beschädigt ankamen. Die Gepäckversicherung deshalb zu beanspruchen lohnt sich wohl nicht u. ist wohl auch zu spät. Die Hofmann.-Biogr. „Den vorangeg. Freunden“ ihm noch zu schenken (zu Weihn.), finde ich ganz angebracht, falls Du sie nicht selbst behalten willst.
Nov. u. Dec. – Heft d. Zeitschrift f. Elektrochem. sende ich Dir im Dec. zusammen nach. Hast Du das Glocker-Buch u. die Hermann-Bragg-Tabellen erhalten? Was soll mit Deinen hier lagernden Musiknoten geschehen?
Wie ich höre, soll Willst.‘s Schwiegersohn, ein Dr. Bruch (??), der Mediciner war u. dann in Durham (North-Carolina) physiol. Chemie studierte, jetzt in Arbor sein. Dann wird seine Frau die Physikerin Margar. geb. Wi. wohl auch mit dort sein? Weisst Du etwas davon? Grüsse alle Freunde u. Wohlmeinenden, besonders die lieben Faj. u. Lore, bestens von mir, bleibe gesund u. wohlgemeint u. sei herzlich gegrüsst von Deinem alten Vater.
Frau Cot. lässt bestens grüssen.
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Professor G. Bredig
Karlsruhe in Baden
Bahnhofstrasse 14 – F1068.
Mx #49
Enclosed: 1 postal slip / 1 index of journals (5 pages)
November 20, 1937
Dear Max-Albert,
I received your “air mail” letter from November 9, 1937 on November 18th. In the meantime, I hope my letters Mx #45 from October 29th, Mx #46 from November 4th, and the postcards Mx #47 and M #48 from November 9th have arrived. I am pleased that you have now started a job which, in my opinion, seems well suited to introduce you to a large technical field, especially if you can attend lectures and undertake field work at the same time. In this field, a lot of progress has been made in the USA. There is currently an excellent, albeit unfortunately, large scope of scientific literature for iron metallurgy and metallography. The “binder” and the Ullmann Encyclopedia that you have will hopefully give you some guidance, although not for your independent research, which I wish you much success with. Do not overdo chemical analysis or your possible assumptions. The method of residual spectral lines (Gerlach, Loewe, etc.) is well known to you. A report on it can probably be found in “Applied Chemistry.” It's great that you at least have space and shelves in your apartment for the first group of your books. The second group, which is still stored here, will need at least as much space. Maybe you can keep them somewhere else. You could probably store the ones you won’t immediately use in boxes somewhere. When can you have these moving supplies delivered? I am also enclosing a list of journals (5 pages) that are still stored here for you. I no longer care to keep them here. However, the question of how you can store them there, whether they should be used here, and the freight costs must be clarified. Should I also still hold on to the Gmelin-Kraut volume and the journals (Zeitschrift für Elektrochemie, Zentralblatt, Naturwissenschaften, and the reports)? I can hardly work anymore!
Did you thank Berl in Pittsburgh for kindly welcoming you? Don’t you need to introduce yourself to Mr. Helfman? Do you have any wishes for Christmas and how can they be fulfilled? I would only like to send my privately printed volume “A Recollection for my Friends” to my friends after my 70th birthday in 1938. Have you given Fajans a copy yet? I wouldn't mind if you don’t think it’s appropriate at the moment. The same goes for Berl. You probably already know from Lore that Walter Marx is going to Duke University in Durham (North Carolina) after the New Year, because his position in Mount Sinai, despite good success, will be cancelled due to lack of funds. I hope it’s a good change. Erich now seems more confident than before because of his position. Uncle Gustav in Hamburg died at the age of 78 years old, as did Pastor Rohde. Well, that’s the natural course of life. My eyes are fine again, but I still have some facial neuralgia. I can only work a little bit, especially since I am always very tired in the afternoon. However, I can probably be satisfied with my physical condition for the rest of my life. I hope you get used to the climate there. Be sensible about clothing, especially with the rapid weather and temperature changes! How is your heating? If you go skiing, never go alone and take a whistle with you! I find it appropriate that you play music in your free time without neglecting your work. Couldn’t you find quartet evening or opportunities to sing and play the violin? The transfer of the blocked marks and stocks is still pending because formalities still must be completed. However, I hope that it will be properly handled soon. If possible, please always answer all my inquiries. The matter with Mr. H.H.F. can likely be left alone for the time being.
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The publication of your work was probably not expected three months ago anyway. I also haven’t read or heard anything from H.H.F. I would advise you to give this lecture at the Chemical Society. You should also practice beforehand and write down the lecture verbatim. Just don’t stare at it for too long. Marianne, Viktor, and the children, who are still nice and funny, are doing well. Marianne probably wrote to you herself, as far as her busy schedule allows. Mrs. Marx is happy that the news about her two sons is good at the moment. However, Lore’s news could be better.
I will soon write to Fajans to thank him and his wife for their kindness. It’s a shame that the Helmholtz volumes arrived damaged. Hence, purchasing luggage insurance is probably not worth it and it is probably too late. I think it’s quite appropriate that you give Fajans the Hofmann biography “Old Friends” as a Christmas gift, especially if you don't want to keep it.
I will send you the November/December issue of the “Zeitschrift für Elektrochemie” in December. Did you receive the Glocker book, and the Hermann Bragg tables? What should happen to your sheet music that is stored here?
I hear that Willstätter’s son-in-law, Dr. Bruch, who was a physician and then studied physiological chemistry in Durham, North Carolina, is now in Ann Arbor. Is his wife, the physicist Margarete (nee Willstätter), there too? Do you know anything about it? Say hello to all our friends and those of good-will, especially the dear Fajans family and Lore. Stay healthy and always have good intentions.
Warm regards,
Your old Father
Mrs. Cotiaux says hello.