Letter from Max Bredig to Georg Bredig, November 24, 1939
- 1939-Nov-24
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Small JPG1200 x 1552px — 431 KBLarge JPG2880 x 3725px — 2.3 MBFull-sized JPG5272 x 6819px — 6.9 MBOriginal fileTIFF — 5272 x 6819px — 103 MBMax Bredig (1902-1977) informs his father, Georg Bredig (1868-1944), that Princeton University will soon send the necessary documents to the American consulate in the Netherlands to facilitate Georg's immigration to the United States in early 1940. With the support of American colleagues, Princeton University had recently offered Georg a pro-forma research position in Department of Chemistry for two years.
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Bredig, Max Albert. “Letter from Max Bredig to Georg Bredig, November 24, 1939,” November 24, 1939. Papers of Georg and Max Bredig, Box 1, Folder 23. Science History Institute. Philadelphia. https://digital.sciencehistory.org/works/6ts9czw.
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New York City , 24.Nov.1939
Lieber Vater!
Vielen Dank für Dein Telegramm, in welchem Du mir, wie ja selbstverständlich war, Deine Zustimmung zu dem wunderbaren Angebot von Princeton University mitteiltest. Ebenso vielen Dank für Deinen Luftpostbrief vom 6.Nov. aus Utrecht, den ich erst heute erhielt!
Ich bin natürlich ungeheuer froh, Dich in Holland zu wissen, und noch froher, dass ich bald Dich hier werde begrüssen können, wenn, wie ich zuversichtlich hoffe, alles klappt, wie es soll. Besonders freute ich mich auch , dass Du anscheinend Hoffnung hast , auch für Marianne und Mann etwas beim Konsul ausrichten zu können. Der Satz in meinem Telegramm: "certain hopes for them" bezog sich darauf, dass ich gehört habe, dass in letzter Zeit für Leute, die die Überfahrt in Devisen zur Verfügung haben, wesentlich bessere Aussichten bestehen, da für so viele die Ausreise an dieser Frage scheitern soll? Als zweites dachte ich daran, dass ich hörte, Cuba solle wieder Refugees zulassen, gegen Hinterlegung von $500.-, habe aber erst morgen Gelegenheit - frühestens- mich auf dem Consulate danach zu erkundigen. Ich bitte Dich aber, Deine, Abreise nicht irgend wie zu verzögern, in der Meinung, nur von Holland aus ihnen bei der Auswanderung behilflich sein zu können, sondern die erste Möglichkeit, die ich für Dich oder die Ihr dort ausfindig macht für eine sichere Überfahrt nach Erteilung des Visums, auch zu benutzen.
Von Professor Hugh S. Taylor , Princeton, hatte ich ich heute abermals einen überaus freundlichen Brief , in dem er mir mitteilt , dass der President Dodds im Begriffe sei, die Dokumente abzufassen und zu versenden. Gleichzeitig mit der Einladung an dich geht ein Brief an den Generalconsul in Amsterdam. Die Stellung soll mit Deiner Ankunft hier in Lande, vorzugsweise beginnend mit dem zweiten semester, also am 4. Februar 1940, für zwei Jahre gelten. Bitte, mache Dir gar keine Sorgen über Leistungsfähigkeit, oder financielle Dinge. Du brauchst nicht einmal in Princeton zu wohnen, sondern wirst hier bei mir sein , und man wird Dich vielleicht gelegentlich einmal zu einer Diskussion mit den catalytisch oder sonstwie auf einen Gebieten interessierten Fachgenossen einladen. Auch Sprachschwierigkeiten brauchst Du nicht zu fürchten, wenn es zu einer solchen Diskussion kommen sollte, Taylor spricht fliessend Deutsch, ich werde wohl auch mitkommen , und überhaupt kommt es auf all diese Dinge gar nicht an! Man weiss hier sehr genau, mit wen man es zu tun hat. Taylor war doch lange Zeit bei Bodenstein, erinnert sich sogar auch Deiner persönlich und erkannte mich an der Ähnlichkeit ! (?). Und zuerst wirst Du Dich ein wenig erholen, wenn Du das nicht schon jetzt in der guten Obhut von Cohens tust, jedenfalls erwarte ja keine Anforderungen, die Du nicht erfüllen kannst oder magst, hier!
Es gibt beim Consul wohl kaum Schwierigkeiten , angesichts einer so hervorragenden Einladung eines so hervorragenden Gelehrten! Immerhin halte ich es für gut, Dir nochmals mein Affidavit
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zur Verfügung zu halten, für den unwahrscheinlichen – Fall, dass der Consul nach Deinen Unterhaltsmöglichkeiten nach 2 Jahren fragen sollte. Ich bin der Meinung , dass nur für diesen Fall, d.h. wenn die Einladung allein nicht genügen sollte, mein Affidavit von Dir zu Hilfe gezogen werden sollte, das wirst Du aber besser an Ort und Stelle beurteilen. (Es könnte vielleicht sein, dass der Consul durch diese Vermischung von Universität und Sohnes - Garantier verwirrt würde - wie es neulich hier jemand (F.F. Nord) meinte, - ich glaube das aber eigentlich nicht!). Ich bin überzeugt, dass man Dich mit der allergrössten Zuvorkommenheit behandeln wird .
Hoffentlich habe ich mich klar genug ausgedrückt. Briefe schreiben ist immer noch nicht meine starke Seite!
Der Rat, mich mit einer Universitätsstelle zu beraten, stammte von dem sehr freundlich interessierten Jerome Alexander, der specialle Vorschlag, Taylor um Rat zu fragen, von F.F. Nord, der hier in New York an der Fordham Universität seit etwa einem Jahre Professor ist, und den ich gelegentlich sehe
Ladenburg in Princeton machte mich darauf aufmerksam, dass der Consul eigentlich verlangen muss , dass der nonquota Antragsteller “die letzten zwei Jahre lehrend tätig war.“ Obwohl ich nicht sehe, wie diese Bestimmung gedacht sein kann oder für Leute aus D. überhaupt einen Sinn haben kann, da die ja alle die letzten zwei Jahre nicht gelehrt haben können, ist es vielleicht gut, zu wissen, dass es so etwas geben soll. Ich hoffe aber, dass danach nicht gefragt werden wird in Deinem Fall,da Du Dein ganzes Leben ja dem Lehren gewidmet hattest. (Halte eventuell auch eine "Lebenserinnerungen," ich meine, eine chemische Selbstbiographie, bereit?) Wahrscheinlich wird Dich in alldiesen Fragen Prof.Cohen viel besser beraten als ich dies tun kann. (Und möglicherweise ist auch hier wieder grösste Unbefangenheit am nützlichsten, und ich hätte Dir vielleicht von diesen kleinen Fussangeln am besten gar nicht schreiben sollen? Schliesslich bist Du ja eben ein besonderer Fall!!
Ich habe viel zu tun und bin müde. Daher Schluss für heute. Von Marianne hatte ich heute Karten vom 2. und 11.Nov. aus Hannover-Bentheim und Karlsruhe , von welch letzterem Platz sie ja schnell wieder nach Bleicherode zurückkehren wollte. Ich hoffe zuversichtlich, dass es auch bald gelingen wird sie heraus zu bekommen.
Wegen der Schiffskarte erkundige ich mich auch morgen. Unter den augenblicklichen Umständen ist es ja noch nicht sehr eilig damit, später schicke ich Dir dann entweder das Geld der das Billett selbst, je nach den Ratschlägen, die ich hier suche .
Nun wünsche ich noch recht viel Glück bei den weiteren Schritten und bin mit den herzlichsten Grüssen, besonders auch an Prof. Cohen und Frau, sowie andere Freunde,
Dein Sohn Max
Anbei:
3 Exemplare Affidavit .
2 " " Lebensversicherungscertifikat
1 Exemplar Certifikat der Vanadium Corp.
2 " " " Chase National Bank
2 " " " Ann Arbor Savings
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New York City, November 24, 1939
Dear Father,
Thank you very much for your telegram, in which you informed me of your acceptance of the wonderful offer from Princeton University. Thank you as well for your airmail letter from November 6th from Utrecht, which I just received today!
Of course, I am very happy to know you are in Holland, and even happier that I will soon be able to welcome you here if, as I certainly hope, everything works out as it should. I was also particularly pleased that you are hopeful that you may be able to do something for Marianne and her husband at the consulate. The sentence in my telegram, “certain hopes for them,” referred to the fact that I have recently heard that there are much better prospects for people who can pay for their ship fare in foreign currency, especially since so many are unable to do this. Secondly, I remembered hearing that Cuba might accept refugees again for a deposit of $500. However, at the earliest, I can only inquire about this at the consulate tomorrow. Nonetheless, I ask that you not delay your departure in any way, especially since I believe that you can only help them with their emigration from Holland. You should also use the first opportunity that I find for you to safely travel here after the visa has been issued.
From Professor Hugh S. Taylor at Princeton, I received another very kind letter today in which he tells me that President Dodds is about to prepare and send the documents. Concurrently with your invitation, a letter will be sent to the General Consul in Amsterdam. The position should be valid for two years upon your arrival here in the country, preferably starting in the second semester, i.e., on February 4, 1940. Please, don’t worry about your potential or financial matters. You don’t even need to live in Princeton. You will be here with me, and you may occasionally be invited to a discussion with your colleagues working on catalysis or in your other specialties. You also don’t have to fear language difficulties if there should be such a discussion. Taylor speaks German fluently and I will probably accompany you. In any case, these things don’t matter. They know very well who they are dealing with. Taylor worked with Bodenstein for a long time. He even remembers you personally and thought that I resembled you! Moreover, at first, you will have some time to rest, if you have not done so under the good care of the Cohens. Don’t expect any requirements here that you don’t like or can’t fulfill.
There likely won’t be any difficulties at the consulate, especially given such an excellent invitation from such an outstanding scholar! In any case, I think it's helpful to give you my affidavit again
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in the unlikely event that the Consul would ask you about your financial maintenance options after two years. I believe this would only happen if the invitation alone should not suffice. You can then use my affidavit to help. However, you will be able to assess this better on the spot. (Perhaps the Consul would be confused by the dual support of the university and your son, as someone here (F.F. Nord) said the other day, but I don’t really believe that!). I am convinced that you will be treated with the utmost courtesy.
Hopefully I have expressed myself clearly enough. Writing letters is still not my strong suit!
The advice to inquire about a university position came from the very friendly and interested Jerome Alexander. The suggestion to ask Taylor for advice came from F.F. Nord, who has been a professor here in New York at Fordham University for about a year, and whom I see occasionally.
Ladenburg in Princeton drew my attention to the fact that the Consul must actually require that the nonquota applicant “has been teaching for the last two years.” Although I don't see how this provision can have any meaning at all for people from Germany, especially since they all can’t have taught for the last two years. Maybe it's helpful to know that there should be such a thing. However, I hope that this will not be asked in your case, especially since you have dedicated your whole life to teaching. (Perhaps you should also have your curriculum vitae on hand, i.e., an autobiography of your career in chemistry.) Professor Cohen will probably advise you much better on these issues than I can. (And possibly the greatest impartiality is the most useful here, too, and perhaps I shouldn’t have written to you about these little pitfalls?) After all, you’re a special case!!
I have a lot to do and I’m tired. Therefore, that’s it for today. Today, I received two postcards from Marianne from November 2nd and 11th. They were sent from Hanover-Bentheim and Karlsruhe. She wanted to quickly leave Karlsruhe for Bleicherode. I definitely hope that it will soon be possible to get them out of Germany.
I will inquire about the ship fare tomorrow. Under the current circumstances, we don’t have to hurry. I will eventually send you either the money or the ticket itself, depending on the advice I receive here.
I wish you the best of luck with the next steps and I send my warmest regards, especially to Prof. Cohen and his wife, as well as our other friends.
Your son Max
Enclosed:
3 copies of the affidavit
2 copies of the life insurance certificate
1 copy of the certificate from the Vanadium Corp.
2 copies of the certificate from Chase National Bank
2 copies of the certificate from Ann Arbor Savings