Letter from Max Bredig to Georg Bredig, April 26, 1936
- 1936-Apr-26
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Small JPG1200 x 1676px — 423 KBLarge JPG2880 x 4022px — 2.3 MBFull-sized JPG5246 x 7326px — 6.9 MBOriginal fileTIFF — 5246 x 7326px — 110 MBMax Albert Bredig (1902-1977) tells his father, Georg Bredig (1868-1944) of possible employment opportunities and professional updates. Max is concerned about publishing with his employer Hans Heinrich Franck (1888-1961) and wants to publish independently.
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Bredig, Max Albert. “Letter from Max Bredig to Georg Bredig, April 26, 1936,” April 26, 1936. Papers of Georg and Max Bredig, Box 1, Folder 22. Science History Institute. Philadelphia. https://digital.sciencehistory.org/works/xbuyc51.
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26.4.36
Lieber Vater!
Vielen Dank für Deinen Brief vom 24. ds. und die Geldsendung, die ich erhalten habe. Der Brief des Herrn Dr. Riehm, den ich übrigens von meiner Studentenzeit her ein wenig kenne, ist vielleicht doch ein nicht ungünstiger Anlass, einmal dorthin zu schreiben! Am besten schreibst vielleicht Du (?), und verabredest mit Freudenberg seine Unterstützung der Angelegenheit! Auskömmlich kann doch die Stelle schon sein, wenn Herr. R mit einer ganzen Familie dort gelebt hat! Und sie wäre vielleicht gerade zur Ausfüllung der evtlen. Carenzzeit ganz geeignet, auch um noch nützliches hinzuzulernen.-
Die Verhandlungen über mich sind natürlich in dieser Woche wieder nicht zustande gekommen, trotz nochmaliger Nachfrage meinerseits. Es ist ganz klar, dass eben auf der anderen Seite kein Interesse an einer solch beschleunigten Behandlung besteht, im Gegenteil. Die Frage ist nun, was ich daraus für eine Consequenz ziehen soll. Ich fürchte, es hat keinen Sinn, die Anfrage von Berl positiv zu beantworten, da der erwähnte Dr. L. mich ja wohl kaum gebrauchen kann, wenn die B.St.W. nicht ihren Segen dazu geben. Ich gehe aber dennoch nur Zeit mit einem Briefe an Berl in Gedanken herum, er muss sich aber noch etwas mehr klären. Vielleicht gehe ich auch doch einmal selbst zu A.R. Frank! -Dieser ist der Sohn des beruehmten Kali-Franks, Publikationen von ihm sind mir nicht bekannt ausser zahlreichen Patenten, Erfindungen seiner Angestellten, die auf seinen und Caros Namen lauten. Das Autogramm werde ich nicht von ihm erbitten! Von ihm stammt, glaube ich, immerhin der erste Vorschlag, den Kalkstickstoff als Düngemittel zu verwenden.
Schön wäre es, wenn sich eine Möglichkeit finden liesse, die nicht mit meiner evtl. Carenz kollidiert. Sie würde auch meinem Wunsche mal wieder etwas anderes zu arbeiten, entgegenkommen. Ob Brasilien für mich in Frage käme, werde ich am Dienstag Dr. Peschkowsky fragen, bei dem ich mich angemeldet habe.
Die chinesische Arbeit ist in meiner ersten Fassung fertig und harrt zur Zeit der Genehmigung durch H.H.F., der sicher noch manches verbessert haben wird wollen, da unsere Denkweisen sehr verschieden sind. Ein grosses Problem wird die Namensnennung bei
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der Publikation werden! Bisher habe ich doch immer durchsetzen können (siehe die Phosophatarbeiten), an erster Stelle zu stehen. Ob er, H.H.F., sich das jetzt noch wird leisten können? Wie soll ich mich da wohl verhalten. Ich hatte schon an ein Kompromiß gedacht: Eine Arbeit (die erste Carbidarbeit, zusammen mit m. Koll. Hoffmann, die jetzt auch erscheinen soll), ich die zweite er (H.H.F) an erster Stelle, weil ja er schliesslich offiziell der „Doktorvater“ des mitzupublizierenden Chinesen ist. Ähnlich liegt der Fall bei der Arbeit des „Neffen“, die jetzt auch heraussoll? Sehr schwierige Frage, da ich nur sehr ungern zugeben würde, wenn dann in den Zeitschriftenregistern gerade bei diesen meinen wesentlicheren Arbeit stünde: „siehe H.H.F“! Aber ähnliches trifft ja auch für ihn zu, und dazu kommt noch, wie gesagt, dass man ihm die für mich günstige Lösung womöglich noch übelnehmen würde. Was die geistige Leistung betrifft, würde ich ja sogar glaube, eine Publikation ohne ihn beanspruchen zu dürfen. Aber von ihm stammt eben die Idee der Anwendung der Röntgenmethodik auf sein Arbeitsgebiet, die er sehr stolz ist; und der ich erst seinerzeit meine Anstellung verdankte.
Die Geburtsscheine behältst Du wohl vorläufig noch am besten da man ja nicht weiss, wer von uns sie brauchen wird. Möglicherweise ich bei der Musterung einmal.
Am Mittwoch war ich mit Marianne beim "Kind" eingeladen, wo leider sonst niemand weiter da war. Ich bemühe mich vergeblich, sie mit zu Peschowskys, Mariele u. dergl. mitzukriegen, wo zwar keineswegs die Garantie, aber doch auch nicht völlige Unmöglichkeit dafür besteht, dass mal nette Leute dort sind. Ich selbst bin ausserdem gelegentlich jetzt wieder bei den immer ganz schönen, jedenfalls aber interessanten und anregenden Veranstaltung des Kulturbundes, zuletzt sah ich die Oper "Samson und Dalila“ von Saint Saens.
Für heute nur noch Dir und Tante Idel viele Grüsse!
Von Deinem Max
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26 April 1936
Dear Father,
Thank you for your letter from the 24th of this month and sending the money. The letter from Dr. Riehm, whom I know a little from my student days, is perhaps a good reason to reply. It would be best if you would write and arrange with Freudenberg to support the matter. The position could be suitable if Mr. R lived there with his entire family. It would also be ideal to undertake while on leave, while also learning something useful.
The negotiations concerning my employment didn’t happen this week, even after I submitted another request. On the contrary, it’s obvious that there’s no interest in speeding up the matter. I’m wondering what to think now. I'm afraid there is no point in affirming Berl's inquiry, especially since the Dr. L. can hardly use me if the B.St.W. do not give their blessing. I’ve spent some time reflecting on how to reply to Berl, but he still needs to clarify some things. Maybe I'll visit A.R. Frank, the son of the famous Kali-Frank. I am not aware of any of his publications, except for numerous patents and inventions from his employees that are credited to him and Caro. I will not ask him for an autograph! I think he was the first to suggest using calcium cyanamide as a fertilizer.
It would be nice if I could find something that does not conflict with my possible leave. It would also accommodate my aspiration to do something different again. On Tuesday, I will ask Dr. Peschkowsky, with whom I registered.
The first draft of my publication in collaboration with my Chinese colleague is finished and currently awaiting approval by H.H.F. He will certainly want to see some improvements, especially since our views are very different. Attribution in the publication will be a big problem!
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Until now, I have always been able to have my name attributed first (see my publications on phosphate). Can H.H.F. still permit that? How should I react? I already thought of a compromise. Perhaps there can be two publications. One publication could comprise the first carbide thesis, which was written together with my colleague Hoffmann. The second publication could attribute H.H.F first, because after all he is officially the doctoral supervisor of my Chinese colleague. My name would then be attributed second. This situation is similar regarding the work of the “nephew”, which will also appear. It is a very difficult question. However, I am reluctant to see any more of my work in journals with the reference “see H.H.F”! The same also applies to him. In addition, people might resent him for a solution that favored me. As far as intellectual achievements are concerned, I would think that I could publish independently without him. However, he is responsible for the application of X-ray method to his field, which he is very proud of. Moreover, I was also appreciative that he employed me.
It is best that you keep the birth certificates for the time being, as we don't know which of us will need them. Perhaps I will need mine for a medical examination in the future.
On Wednesday, Marianne and I were invited to “Kind.” Unfortunately, no one else was there. I try in vain to get her to visit the Peschowskys, Mariele and other friends. However, there is no guarantee, but not completely impossible, that nice people will be there. I sometimes attend interesting events at the cultural association. Most recently, I saw the opera “Samson and Dalila” by Saint Saens.
Warm regards to you and Aunt Idel.
Max