Letter from Georg Bredig to Max Bredig, April 17, 1938
- 1938-Apr-17
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Small JPG1200 x 1682px — 507 KBLarge JPG2880 x 4036px — 2.4 MBFull-sized JPG5222 x 7318px — 6.9 MBOriginal fileTIFF — 5222 x 7318px — 109 MBGeorg Bredig (1868-1944) informs his son Max Bredig (1902-1977) that he has deposited money earned from selling his motorcycle into his bank account and has also paid the fees for his residence certificate. In addition, Georg has sent various clippings and articles for Max to read and has asked about the current whereabouts of his friend, Erich Marx. Georg advises Max to be cautious about his savings and requests him to give instructions on what to do with the remaining deposit with the American Express Company. Georg concludes the letter by asking Max if he wants more of his belongings forwarded and providing updates on family and friends still residing in Germany.
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Bredig, Georg. “Letter from Georg Bredig to Max Bredig, April 17, 1938,” April 17, 1938. Papers of Georg and Max Bredig, Box 7, Folder 13. Science History Institute. Philadelphia. https://digital.sciencehistory.org/works/w20juyx.
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Klrh. 17.4.38
No Mx 61
Anbei: 1 Postkarte von 1932 aus Malakka, 1 Copie „Phosphor“ aus Naturwissenschaften, 1 Briefkopie an McBain von 5 Apr. 1938, 1 Zeitungsausschnitt: „Plastische Massen“, 1 Zeitungsausschnitt: „Englische Produktionspläne“, 1 Zeitungsausschnitt betr. Straus & Co., 1 Portoschein
Mein lieber Max!
Deinen letzten Brief, datiert vom 27 März 38, erhielt ich am 8 April. Inzwischen hast da hoffentlich meine Briefe Mx 57 vom 15. III, Postkarte Mx 58 ebenfalls vom 15. III., Brief Mx 59 vom 18. III u. Mx 60 vom 29. III erhalten. Auch Dein Brief an Marianne u. Viktor vom 13. III lief hier am 26. III ein. Unsere Hoffnung, von Dir heute am 17. IV einen Ostergruss zu erhalten erfüllte sich leider nicht. Vielleicht kommt er noch nach den Feiertagen hier an. Ich bin wenigstens froh, aus einem gestern hier angekommenen Briefe von Lore an mich von 3. IV entnehmen zu dürfen, dass es Dir gut geht u. Du jedenfalls gesellschaftlich sehr gut eingeführt bist. Hoffentlich bekommt Dir der Sommer dort ebenso wie der Winter. Lore meint, dass er dort nicht heisser als hier sei, aber dort sogar die Nächte immer kühler war, was natürlich ein grosser Vorteil ist. Hast Du Dir nun ein Auto erworben, sodass Du im Sommer auch leichter hinaus und zum Baden kommst? - Der Verkauferlös für Dein Motorrad (R.M. 516.10 netto) ist jetzt (mit Genehmigung der Berliner Devisenstelle) bei Deinem hiesigen Sperrmarkkonto bei der Filiale Straus & Co. eingezahlt u. die 10 R.M. Gebühren an die Polizeikasse Mitte in Berlin (wegen Heimatschein) ausgezahlt worden. Den Heimatscheint wird auch also wohl inzwischen an das zuständige Consulat fuer Dich gesandt haben. Gieb mir baldigst Nachricht, sobald Du ihm erhalten hast. – Dass die Firma Straus & Co. demnächst zu bestehen aufgehört* durch Übergang an die hiesige „Badische Bank“, ersiehst Du aus beiliegendem Zeitungsausschnitte, den ich zurückerbitte. Dein „Auswanderersperrmarkkonto“ lassen wir, Anderes zu umständlich wäre, mit übergehen, falls wir den Restbestand nicht vorher ganz verkaufen. Er hat zur Zeit (ohne den Amexco-Rest von R.M. 310 – über den Du noch mir Näheres schreiben musst) den Betrag von ca 14.59 – Sperrmark abgehoben. Vorderhand lässt sich noch nicht sagen, wie diese Auflösung von Straus & Co. auf die anderen hiesigen Verhältnisse wirken wird. Mache Dir darum keine Sorgen. – Ich lege Dir ferner hier eine Abschrift eines Artikels von Klement über Austausch des Phosphors in Zähnen aus den Naturwissenschaften bei, den Dich vielleicht noch interessiert. Ich sandte Dir in den letzten Tagen als Drucksache u.A. auch einen Artikel von Dr. M. Dreifus über das Leben eines Chemikers in den Bergminen von Chile aus der C.V. Zeitung. Den V Fr. kennst Du vielleicht noch. Er hat hier bei Asken. promoviert u. besass hier bis vor kurzem ein Privatlaboratorium, in dem ich auch bis 1 Juli 1937 nach meiner Emeritierung einen Arbeitsplatz gemietet hatte. Jetzt ist er mit Familie nach Chile gegangen u. scheint sich nicht schlecht im dortigen Bergklima zu fühlen. Die Familie liess er freilich in dem 400 km. Entfernten Santiago. Wie ist übrigens die jetzige Adresse von Erich Marx? Er wohnt doch nicht mehr in New Jersey. Beilegende Karte aus einer Kautschukplantage fand ich unter alten Briefen. Ich fürchte, dass der Vfr. Unter den obwaltenden Verhältnissen auch seine Existenz in Japan verloren hat. Hier lege ich Dir auch die Copie meines Briefes an McBain in Palo Alto (Stanford Univ.) bei. Hoffentlich ist Dir der Wortlaut recht. Die Copie erbitte ich zurück. Deine Grosstante Laura in Breslau bat mich neulich um ein Photo (nur zur Ansicht, weil sie Dich nicht kennt). Ich stellte dabei fest, dass ich kein gutes bezw. nur sehr unvorteilhafte Bilder von Dir habe. Es würde mich freuen, wenn Du Dich einmal für uns alle gut photographieren liessest u. mehrere Exemplare schicktest. Ich bin neugierig, ob Du noch eine Sendung III nachgeschickt haben willst u. was? Hier befinden sich zwei Noten – bezw. Aktenschränkchen. Das Notenschränkchen hat mahagonifärbendes (rötlicher) Holz, das Aktenschränken eichenfärbenes (braunes). Im Format sind sie ziemlich gleich. – Hast Du jetzt Verbindung mit Petrolia (Tausz)? Lass Dich ja nicht durch die jetztige schwankende Kurslage der Effecten verleiten, irgendwie mit Deinem kleinen Notgroschen zu spekulieren! V. lässt Dich dringend vor so etwas warnen. Amexco wird übrigens wohl bald (durch mich) Antwort haben wollen, was mit dem Depotrest 310. R.M. geschehen soll. Die Copie des Anfragebriefes sandte ich Dir
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*Professor Stein ist bereits im Herbst nach der Schweiz gegangen.
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bereits in meinem Briefe Mx 60. – Hast Du noch irgend ein Interesse an Mutters Klavier? Ich werde es vermutlich einer wenig bemittelten verheirateten Verwandten von Viktor leihen, damit es doch noch irgend einen nützlichen Zweck erfüllt. Nun hast Du wohl den angenehmen Besuch von Liselotte gehabt, u. ich bin neugierig, was Du darüber schreiben wirst.
Die Arbeit mit den 150 in untersuchenden Proben ist vielleicht zum mindestens praktisch fuer Dich lehrreich. Was theoretisch dabei herankommt, kann man wohl nie vorher wissen. Suche Dich aber wenigstens methodisch möglichst vielseitig bei der jetzt gegebenen guten Gelegenheit in Metallographie u. Metallurgie auszubilden u. wende Dich vornherein von Dingen ab, die mit dem doch nur engen X-ray-Gebiet nichts zu thun haben. Sehr gefreut habe ich mich, dass Dir der Vortrag so gut gelungen ist. Virat sequens! Aber werde nicht eitel! Wenn er Dir zu einer akademischen Stelle verhelfen kann, wäre es ganz gut, wenn auch solche kaum besser eher schlechter sind als technische Stellen. Hoffentlich ist Dir die Party gut bekommen u. hast Du auch die Pyjama-Jacke erhalten. — Vor allem bleibe gesund u. finde eine Existenz.
Bei Marianne u. den Ihrigen geht es soweit gut. Sie beschäftigt sich jetzt mit der Einrichtung der Gartens u. des Webstuhls. Den Osterfeiertag verbrachte ich heute dort. Die Kinder sind weiter sehr nett, der Älteste freilich in dem Entwickelungsalter, in dem die Jungen schlecht aussehen u. man nicht recht weiss, wes man mit ihnen anfangen soll. Er selbst weiss es auch nicht u. interessiert sich vorläufig nur für Sport. Marianne giebt sich sehr grosse Mühe mit Erziehung u. dem sehr unruhigen u. grossen Haushalt. Ich fürchte manchmal Überanstrengung. Sie sieht zwar oft sehr gut, oft aber auch sehr übermüdet aus. Vitkor ist sehr gut zu ihr, auch die Verwandten. Ich erwarte Tante Ida in Mai hier zum ueblichen 4 wöchigen Besuch, denn auch Tante Vally. Sorgen giebt es reichlich bei den meisten Freunden u. Verwandte, das ist aber heute nichts Ungewöhnliches mehr u. wenn wir egoistisch wären, würde uns das nicht so zu bedrücken brauchen, wie es tatsächlich der Fall ist. Es heisst aber: tapfer sein! –
Schreibe regelmässig, grüsse alle unsere Freunde u. Freundinne, sowie den wohlmeinenden College u. sei herzlich gegrüsst.
Dein alter Vater
Hast Du die Zeitschr. f. Elektrochemie erhalten, auf die Du jetzt nach Zahlung des Jahresbeitrage 1938 (mit Genehmigung der Devisenstelle) für dieses Jahr noch Anspruch hast? U.A.w.g.
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Karlsruhe, April 17, 1938
Mx #61
Enclosed: 1 postcard from 1932 from Malacca, 1 copy of “Phosphorus” from Natural Sciences, 1 copy of a letter to McBain from April 5, 1938, 1 newspaper clipping: “Plastic Masses”, 1 newspaper clipping: “English Production Plans”, 1 newspaper clipping concerning Straus & Co., 1 postal slip
Dear Max,
I received your letter dated March 27, 1938, on April 8th. By now, I hope you have received my letters: Mx 57, dated March 15th; postcard Mx 58, also dated March 15th; letter Mx 59, dated March 18th; and Mx 60, dated March 29th. Your letter to Marianne and Viktor, dated March 13th, also arrived here on March 26th. Unfortunately, we did not receive an Easter greeting from you today on April 17th. Maybe it will arrive after the holidays. However, I was glad to learn from Lore's letter to me, which arrived yesterday, that you are doing well and have settled in socially. I hope you will enjoy both the summer and winter there. Lore mentioned that the temperature is not hotter there than here, but the nights are cooler, which is a great advantage. Have you bought a car so that you can easily go out and swim during the summer? The net proceeds of 516.10 R.M. from the sale of your motorcycle have been deposited into your local blocked account at the Straus & Co. branch with the approval of the Berlin foreign exchange office. The 10 R.M. in fees for your residence certificate have been paid to the police station in Berlin. It is likely that the residence certificate has been sent to the consulate responsible for you. Please inform me as soon as you receive it. Enclosed, you will find a newspaper clipping stating that Straus & Co. will soon cease to exist due to its transfer to the “Badische Bank.” Please return this to me. We will put your “emigrant blocked account” on hold for now, as dealing with it would be too complicated if we do not sell off the remaining stocks completely beforehand. Currently, excluding the remaining American Express balance of 310 R.M. about which you still need to write to me, the account has a balance of approximately 14.59 blocked marks. It is still uncertain how the dissolution of Straus & Co. will affect other domestic circumstances, so please do not worry about it. Additionally, I am enclosing an article by Klement on the replacement of phosphorus in teeth from “Natural Sciences”, which you may still find interesting. In the last few days, I also sent you, among other things, an article by Dr. M. Dreifus on the life of a chemist in the mining industry of Chile from the C.V. newspaper. You may still remember Mr. V Fr. He obtained his doctorate here under Professor Askenazy and until recently had a private laboratory here, where I also rented a workspace until July 1, 1937, after my retirement. He has now gone to Chile with his family and seems to be adapting well to the local mountain climate. He left his family in Santiago, which is 400 km away. By the way, do you happen to know Erich Marx's current address? I was looking through some old letters and found a card from a rubber plantation, but I don't think he lives in New Jersey anymore. I'm worried that V Fr. may have lost his salary under the difficult conditions in Japan. Also, I've included a copy of my letter to McBain at Stanford University in Palo Alto, and I hope the wording is appropriate. I would appreciate it if you could return the copy to me once you've read it. Recently, your great-aunt Laura in Breslau asked me for a photo of you (just to see what you look like, as she doesn't know you). Unfortunately, I only have unflattering pictures of you, and no good ones. I would appreciate it if you could take a picture of yourself and send several copies to all of us. Additionally, I’m curious whether you want to have a shipment III forwarded, and if so, what? We have two cabinets here - a filing cabinet and a music note cabinet. The music note cabinet is made of mahogany, while the filing cabinet is oak. Both cabinets are quite similar in size. Also, do you have any contact with Petrolia (Tausz) at the moment? I urge you not to be tempted by the current fluctuating share prices to take any risks with your little nest egg! Viktor strongly advises against doing something like this. By the way, American Express will probably want to know (through me) what should happen with the rest of the 310 R.M deposit. Please inform me about this as soon as possible.
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*Professor Stein already left for Switzerland last autumn.
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I already sent you the copy of the letter of inquiry with my letter Mx 60. Are you still interested in mother’s piano? I’ll probably lend it to one of Viktor’s poor married relatives so that it can serve some useful purpose after all. By now, you have probably had the pleasant visit from Liselotte and I am curious what you will write about it.
Your work with the 150 samples could prove practically instructive for you. While it’s impossible to predict what may arise in theory, you can try to train yourself in a versatile and methodical manner. Take advantage of the excellent opportunity provided by metallography and metallurgy but avoid pursuing things unrelated to the narrow X-ray field. I’m delighted that you did an excellent job with the presentation. Keep up the good work, but don’t become too vain! If it helps you secure an academic position, that’s great. However, keep in mind that technical positions may be just as valuable. I hope you enjoyed the party and received the pajama top. Above all, stay healthy and find a path that suits you.
Marianne and her family are doing well so far. Currently, she is busy setting up the garden and the loom. I visited them today for the Easter holiday. The children continue to be very nice, although the eldest is at a stage of development where boys look bad, and you don't know how to deal with them. He himself doesn't know it either and is only interested in sports for the time being. Marianne goes to great lengths to manage the busy and large household and raise the children. Sometimes, I fear she may be overexerting herself. Although she often looks good, she frequently appears tired. Viktor is very supportive of her, as are the relatives. Aunt Ida and Aunt Vally are expected to visit for their usual 4-week stay in May. Worries are common among most friends and relatives, but this is not unusual these days. If we were selfish, it would not depress us. However, this means we need to be brave.
Write often and say hello to all of our friends and well-meaning colleagues.
Warm regards,
Your old Father
Also, I was curious if you have received the Journal of Electrochemistry, to which you are entitled for this year. Remember, you paid the annual fee for 1938 with the approval of the Foreign Exchange Office. Please let me know if you have received it.