Letter from Max Bredig to Georg Bredig, May 9, 1936
- 1936-May-09
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Small JPG1200 x 1682px — 395 KBLarge JPG2880 x 4038px — 2.1 MBFull-sized JPG5207 x 7300px — 6.1 MBOriginal fileTIFF — 5207 x 7300px — 109 MBMax Albert Bredig (1902-1977) writes to his father, Georg Bredig (1868-1944). Max discusses his continued job search, family matters, and his health.
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Bredig, Max Albert. “Letter from Max Bredig to Georg Bredig, May 9, 1936,” May 9, 1936. Papers of Georg and Max Bredig, Box 1, Folder 22. Science History Institute. Philadelphia. https://digital.sciencehistory.org/works/vrypkfn.
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9.5.36
Lieber Vater!
Vielen Dank für Deine Briefe vom 1. und 8. ds.! Und besonderen Dank für das Buch von Henglein, das einen recht guten Überblick über die Chemische Technik zu geben scheint. Dass ich etwas länger nicht geschrieben habe, liegt daran, dass ich wirklich sehr viel zu tun habe und immer von meiner bestehen bleibenden Absicht, Deinen Brief, wenn ich überhaupt schreibe, gleich richtig zu beantworten, abgehaltem werde, so dass es dann gar nicht zum Schreiben kommt! – Du schreibst in dem letzten Briefe: "Schliesslich kommt der Tag jetzt, wo Du alt genug bist, die Verantwortung für Deine Lebensgestaltung ganz allein ohne mich zu übernehmen." Es ist schade für Dich und mich, dass Du nun nach mindestens einer Zeit von 15 Jahren, in denen Du nicht aufgehört hast, diese Forderung zu erheben (natürlich mit Recht!), noch nicht bemerkt hast, dass ich Dir diese Verantwortung längst abgenommen zu haben meine! Die Sorge, die Dir also deswegen machst, muss mich daher auch so bekümmern, dass ich vielleicht aufhoeren sollte, Dich überhaupt weiter mit der Mithilfe bei meiner Zukunftspläne zu belasten, und lieber selbst auf Grund der mir von Dir bereits übergebenen Liste Deiner zahlreichen Freunde ganz allein weiterhandeln sollte? –
Für Deinen Brief an Freudenberg vielen Dank. Nun muss man eben abwarten. Sondieren könnte man durch Pfeiffer in Finnland allenfalls lassen – Zur Zeit bin ich so mit Arbeit belastet, dass ich nicht dazu komme, mir ernstlich über all diese Frage den Kopf zu zerbrechen. Ich hoffe aber Ende der kommenden Woche freier zu sein. Ich werde dann hier auch noch einmal zu Terres gehen, bezw. Zu A.R. Frank. – Sondierung in Spanien durch Moles und Stock wäre ebenfalls in meinem Sinne. Ein Bekannter von mir (Coper) ist seit vielen Jahren Prof. d. physik. Chemie in Coimbra i. Portugal und es geht ihm wohl ganz ordentlich.
Zu dem Vortrag von R. Kuhn konnte ich leider nicht rechtzeitig kommen, ich werde mich aber noch zu erkundigen versuchen. In den Berichten wird ja wohl sicher ein Referat erscheinen.
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Die Tanten habe ich seinerzeit erst ziemlich spät abends anrufen können nachdem ich die Nachricht von ihrem Hiersein erst beim Späten Nachhausekommen aus dem Labor zu Hause vorgefunden. Sie waren da nicht mehr zu erreichen und am nächsten Tag war es mir irgendwie unmöglich. Vielleicht ergibt es sich auf Tante Vallys Rückreise. Tante Käthe sehe ich vielleicht vorher schon, wenn ich irgend kann.
Meinem Magen geht es recht mässig. Dr. Peschk. hat so gut wie keine Magensäure gefunden, ein Symptom, das wohl mit HCL ausgeglichen, dessen Ursache aber wohl schwerer zu beseitigen sein wird als ein Zuviel. –
Sonst gibt es nichts Neues. Leider stellt sich beim Zusammenschreiben einer Arbeit wie der chinesischen wohl wie immer heraus, was für Versuche man eigentlich noch zur Entscheidung des leider darin offen gebliebenen Problems, welche der beiden gerundenen Phasen der reinen Verbindung CaC2 zuzuordnen sein hätte machen müssen. So werden wir nur in einer Diskussion mehr oder weniger wilde theoretische Erklärungsversuche machen müssen.
Sei mit Tante Idel recht herzlichen gegrüsst.
Von Deinem
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9 May 1936
Dear Father,
Thank you for your letters from the 1st and 8th of this month. Many thanks as well for the book by Henglein, which seems to give a pretty good overview of chemical engineering. I haven't written for a while because I am busy. If I write at all, I will always be hindered by my persistent intention to answer your letter correctly. When this happens, I can’t write at all. You wrote in your last letter: “The day will finally come when you are old enough to take responsibility for managing your life independently without my help.” It’s a shame for us that after 15 years, you have not ceased in making this demand (with good reason, of course). You have not noticed that I assumed this responsibility a long time ago. Your worries distress me so much that I would like to stop burdening you with my future plans. As a result, should I therefore independently contact the individuals on your list of friends?
Thank you in particular for the letter addressed to Freudenberg. Now I just have to wait and see. At the very least, we can forgo asking Pfeiffer about possibilities in Finland. At the moment, I am so busy with work that I can't weigh myself down with this. I hope to have more free time at the end of the coming week. I will then visit Terres and A.R. Frank once again. Having Moles and Stock inquire in Spain would also be advantageous. A friend of mine (Coper) is a Professor of Physical Chemistry in Coimbra, Portugal and he is doing very well.
Unfortunately, I couldn’t make it to R. Kuhn's lecture in time, but I will try to find out more. An overview of his presentation will certainly appear in the journals.
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Upon coming home from the laboratory and receiving the news of the aunts’ visit, I could only call them quite late in the evening. They were no longer available and the next day it was somehow impossible for me. Perhaps I can visit Aunt Vally's on her return trip. Maybe I'll see Aunt Kathe beforehand if I can.
My stomach is alright. Dr. Peschk. didn’t find much stomach acid, a symptom that can be managed with HCL. However, it will be more difficult to eliminate the root of the problem entirely.
Besides that, I don’t have any news. Unfortunately, when collaborating on an article like the Chinese one, the types of necessary experiments for solving an open question allude me. This is the case when deciding which of two curved phases to assign to the pure compound CaC2. Therefore, we will only have to provide absurd theoretical explanations in one discussion.
Greetings to you and Aunt Idel!
Your Son