Letter from Georg Bredig to Max Bredig, December 22, 1937
- 1937-Dec-22
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Small JPG1200 x 1444px — 382 KBLarge JPG2880 x 3464px — 1.9 MBFull-sized JPG5199 x 6253px — 5.7 MBOriginal fileTIFF — 5199 x 6253px — 93.1 MBIn a letter to his son Max Bredig (1902-1977), Georg Bredig (1868-1944) wishes him a happy new year and congratulates him on his new home. Georg apologizes for the delay in replying to Max's letters due to his advanced age. He informs Max that all of his blocked marks have been sold, and the transfer will be made to his local bank in Michigan. Georg advises Max to be smart and responsible with this money, as it is a nest egg that should help him through a period of no income. Georg then discusses shipping Max's books and sheet music, provides recommendations for research, and conveys greetings from family and friends.
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Bredig, Georg. “Letter from Georg Bredig to Max Bredig, December 22, 1937,” December 22, 1937. Papers of Georg and Max Bredig, Box 7, Folder 13. Science History Institute. Philadelphia. https://digital.sciencehistory.org/works/r9j4uuo.
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Prof. Dr. G. Bredig
Karlsruhe i.B.
Bahnhofstr. 14.
22 Dec. 37.
Mx 51
Inliegend: 1 Rückportoschein
Lieber Sohn!
Zum neuen Jahr will ich Dir doch meine herzlichsten Glückwünsche senden. Möge dasselbe fuer Dich ein Gesegnetes sein und Dir Gesundheit, befriedigende u. erfolgreiche Arbeit und eine neue Heimat schenken! – Deine beiden lieben Briefe von 29. Nov (hier eingelaufen am 9 Dec.) und vom 5 Dec. (hier eingelaufen am 16 Dec.) habe ich mit Dank erhalten u. recht gute Weihnachtstage und ebenso gute Sylvester u. Neujahrszeit erlebt. Sie mögen Dir manche wehmütige aber auch schöne Erinnerung an die Tage der Jugend gebraucht haben. Unsere Freunde drüben haben Dir gewiss liebenswürdig über die Einsamkeit hinweggehoffen. An Fajans u. Frau habe ich übrigens am 18 Dec. geschrieben, leider später als ich wollte. Aber es hängt mit meinen Jahren zusammen, dass ich so langsam werde. Die Zeit vergeht im Flüge, u. ich bringe in ihr viel weniger fertig als einst. – Am 20 Dec. haben wir endlich nach Erhalt der behördlichen Genehmigung Deine Sperrmark fast völlig verkauft. Du wirst darüber von der hiesigen Bank bezw. deren Verbindung brieflich wohl schon Nachricht erhalten haben. Die Überweisung geschieht an Deine dortige Bank. Nun sei klug u. solid u. bedenke, dass es sich dabei um einen Notgroschen handelt, der Dir einmal über eine einkommelose Zeit hinweghelfen soll. Mehr als 20 Monate wird er auch dann, selbst bei bescheidenen Ansprüchen, nicht reichen. Du bis also ganz auf Dich selbst angewiesen. Lege diesen Notgroschen also nur in solide Verwahrung bezw. Bank u. lass Dich nicht von Überschauen zu gewagten Experimenten verführen, auch nicht aus Gutmutigkeit zum Herleihen, oder durch höhere Zinsen (deren Absolutwert ja ohnehin nur sehr gering sein kann angesichts der Kleinheit der Summe) zu grösserem Risiko. Du musst ein Mann auf eigenen Füssen sein. – Die Freigabe der Distrib. d‘ Electr. ist immer noch nicht eingetroffen, obwohl das Amt baldigste Erledigung in Aussicht gestellt hat. Wir hoffen sie also in nächster Zeit zu erhalten. Für Die Fracht für Deine ev. Büchernachsendung
(left margin)
Vergiss nicht Berl u. anderen Freunden zu Neujahr zu gratulieren! In Tennessee soll ein grosses Stickstoffwerk mit Wasserkraft in Gang sein gewesen (laut Frankfurter Zeitung No 648/649 von 21.12. 37)
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(page 2)
(Liste II u. Zeitschriftenliste ist bereits in Deinen Händen) müsste wohl auch vorher kalkuliert werden. Deine Musiknoten, die noch hier lagern, wiegen ca. 20 kg. Als Postpacket wäre das Porta ca. 16 R.M vielleicht lohnend. – Heute sandte ich Dir als eingeschriebene Drucksache die Hefte No 11 u. 12 (Nov. u. Dec. 37) Deiner Zeitschrift für Elektrochemie nach. – Vermutlich habt Ihr nun schon tiefen Winter. Hoffentlich ist die Heizung im Laboratorium u. in der Wohnung gut. Ich hoffe, Du kannst in den Weihnachtsferien Ski fahren u. ohne Unfall! Hat Dir Ernst C. aus Utrecht den Sonderabdruck (aus Akadem. zu Wetenschappen) über die Sn. Umwandlung geschickt? Über Carbide der Fe-Gruppe giebt es natürlich viel Litteratur. Vielleicht interessieren Dich in diesem Zusammenhang auf die Arbeiten von Schenk (Zeitschr. f. Elektrochem. 42, 569 (1936) u. A. – Wie soll ich es mit dem Gmelin im polarisierten Lichte Handbuch halten? – Ueber die Umwandlungsgeschwindigkeit salzartiger fester Phasen hat van’t Hoff’schen vor ca. 30 Jahren eine Regel aufgestellt, dass die Umwandlung um so langsam erfolgt, je grösser die „mittlere Valenzzahl“ der in den festen Phasen vorhandenen Ionen ist, weshalb sich Salze mit 1 wertigen Ionen rascher umsetzen, als etwas Ca-Salze, Phosphate oder Borate (vergl. van’t Hoff, Ozeanische Salzablagerungen* Bol Heft II (1909) S. 51, 57, 66, 64, 67, 13 (Verlag Vieweg Braunschweig). Ob das auch fuer Calciumphosphat u. Aragonit gilt, vermag ich nicht zu beurteilen. Meines Wissens hat auch irgend Jemand (?) versucht, diese van’t Hoff’sche der Valenzregel modern zu begründen. Ev. kann man wohl auch denken, dass die Umstellung der Gitterkomponenten durch Kettenwanderung bei der Umwandlung um so leichter und wahrscheinlicher geschieht, je geringer die sie festhaltende Elektronenanzahl also die „mittlere Valenz“ ist. Im übrigen findet man vielleicht Anregungen über die von Dir gestellte Frage (Dein Brief vom 29. 11. 37 unten) in den Arbeiten von Carl Wagner Smekal (Leitfähigkeit, Gitterlücken), Hüttig, Thyssen, Kander, Fricke, die Du doch wohl kennst. Kann man die Krystalle nicht auch beobachten, wahrend sie sich umwandeln bezw. mechanisch beansprucht werden, um ev. wie im Kinematographen die Zwillingsbildungen etc. wahrend der Umwandlung röntgenografisch sehen? – Dass Du die Erklärung fuer die Laneaufnahme des Natrium-, Sulfat-carbonates gefunden hast, hat vielleicht dem dortigen Mineralogen u. Herrn Tomassen gefallen. Hoffentlich hat sie sich bewährt. – Ich erinnere mich der Dissertation von Herrn Pfirrmann aus meinem Labor, wo CaSO4-Anhydrit Krystalle sich mit Kalk u. Na2S)4-Loesung zu einer ternären Verbindung umsetzen, deren Krystalle unter dem Mikroskop mit deren des Anhydrits zum Verwechseln ähnlich waren u. sich nur dadurch unterscheiden, dass ihre Auslöschungsrichtung senkreicht zu der in den Anhydrit-Krystallen war.
(right margin)
Über die neue Auflage Tolhausen Lexikon habe ich noch keine Antwort vom Verlag. Marianne lässt grüssen, sie ist immer sehr beschäftigt, schrieb aber vor einigen Tagen. = Zur Zeit ist Tante Vally bei mir zu Besuch u. Erholung. Es grüsst Dich u. alle Freunde mit besten Neujahrswünschen herzlichst Dein Vater (Frau Cotiaux grüsst auch)
(left margin)
Das Buch von Guertler „Vom Erz etc.“ hast Du wohl erhalten. Soll ich einmal bei H.H.F anfragen, ob er Deine 3 Briefe erhalten habe? Soll ich ev. nur etwas die letzten 10 Jahrgänge der Zeitschrift Dir schicken? Die übrigen verlören dann natürlich hier auch etwas an Wert.
*Dieses Buch könnte ich Dir ev. auch schicken. Siehe ev. auch Sitzungsberichte der königlichen Preußischen Akademie der Wissenschaften (Physik. Math. Classe 12 Juli 1906. S. 566.)
Ich halte es auch für richtiger, meine Erinnerungen erst nach meinem 70en Geburtstag weiterzugeben.
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Professor Dr. G. Bredig
Karlsruhe i.B.
Bahnhofstr. 14.
December 22, 1937
Mx 51
Enclosed: 1 return postal slip
Dear Son,
I extend my warmest congratulations to you on the occasion of the New Year. I hope it brings you good health, success in your work, and the joy of a new home. I am grateful for your two letters, dated November 29th and December 5th, which I received on December 9th and December 16th respectively. I had a wonderful Christmas and New Year’s Eve, though I couldn't help but feel a little nostalgic for the days of my youth. Our friends over there also kindly asked after you, hoping that you were not feeling too lonely. On December 18th, I wrote to Fajans and his wife, though it was later than I intended. I apologize for my slow response, but it's a consequence of my age catching up to me. Time seems to fly by, and I accomplish much less than I once did. I’m pleased to inform you that on December 20th, we finally sold almost all of your blocked marks after receiving official approval. You will be notified of this by the local bank, and the transfer will be made to your local bank. Please be smart and responsible with this money, as it is a nest egg that should help you through a period of no income. However, it will not be enough to last more than 20 months, even when living modestly. Therefore, you are completely dependent on yourself. Keep this nest egg in a solid currency or safe in the bank, and resist the temptation of risky investments, lending out of goodwill, or higher interest rates. You must support yourself. Your stocks have not been released, although the ministry promised to do this as soon as possible. We hope to receive them in the near future.
(left margin)
Don’t forget to wish Berl and other friends a Happy New Year! According to the Frankfurter Zeitung No. 648/649 dated December 21, 1937, a large hydroelectric nitrogen plant was reported to be operation in Tennessee.
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(page 2)
The cost for shipping your books (list II and list of the journals) would need to be calculated beforehand. Your sheet music, which is still stored here, weighs around 20 kg. As a postal package, it may cost around 16 R.M. I sent you the November and December 1937 issues (No. 11 and 12) of the Journal of Electrochemistry as registered printed matter. You’re probably experiencing deep winter by now. I hope the heating in the laboratory and apartment is good. I also hope you can go skiing during the Christmas holidays without any accidents! Did Ernst C. from Utrecht send you the special reprint (from the Academy of Sciences) about the conversion of tin? There is a significant body of literature on iron carbides. If you’re interested, you may want to look into the work of Schenk (Journal of Electrochemistry 42, 569 (1936)) and others. Regarding the Gmelin handbook on polarized light, I’m not sure how to proceed. As for the conversion rate of salt-like solid phases, van’t Hoff established a rule approximately 30 years ago that states that the conversion takes place more slowly as the “average valence number” of the ions present in the solid phases increases. For example, salts with 1-valent ions convert more quickly than some calcium salts, phosphates, or borates. (Compare van't Hoff, Ocean Salt Deductions* Bol Heft II (1909) pp. 51, 57, 66, 64, 67, 13 (Publisher: Vieweg Braunschweig)). It is unclear whether this rule applies to calcium phosphate and aragonite, so I’m unable to make a judgment on that matter.To the best of my knowledge, attempts have been made to modernize the justification of van't Hoff's valence rule. It’s possible that the rearrangement of lattice components through chain migration during conversion occurs more easily and frequently when fewer electrons hold it, i.e. the “average valence.” Additionally, you may find suggestions regarding the question you posed in your letter dated November 29, 1937, in the works of Carl Wagner Smekal (conductivity, lattice gaps), Hüttig, Thyssen, Kander, and Fricke - whom you may be familiar with. Can you observe the formation of duplicities in crystals during transformation or when they undergo mechanical stress by using X-ray cinematography? The fact that you have found an explanation for the uptake of sodium and sulfate carbonates must have pleased the local mineralogist and Mr. Tomassen. I hope this was proven. I remember Mr. Pfirrmann’s dissertation from my laboratory where CaSO4-anhydrite crystals reacted with lime and Na2S4 solution to form a ternary compound. The crystals of this compound, when viewed under the microscope, were confusingly similar to those of anhydrite. They could only be distinguished from anhydrite by their direction of extinction, which was perpendicular to that in the anhydrite crystals.
(right margin)
I haven’t received a reply from the publisher regarding the new edition of the Tolhausen Lexicon yet. Marianne says hello and recently wrote to you. She is always busy. Currently, Aunt Vally is visiting me on vacation. Best wishes to you and all our friends for the New Year. Mrs. Cotiaux also says hello.
Father
(left margin)
Have you received Guertler’s book “About Ore”? Should I ask H.H.F if he received your three letters? I can send you the last 10 years of the journal, but the value of the rest may be diminished.
*I can send you the book, and you can also refer to meeting reports of the Royal Prussian Academy of Sciences (Physics/Mathematics Series, July 12, 1906 p. 566.).
Additionally, I believe it would be more appropriate to share my memories after my 70th birthday.