Letter from Svante Arrhenius to Georg Bredig, December 1914
- 1914-Dec-18
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Small JPG1200 x 1831px — 324 KBLarge JPG2880 x 4395px — 1.7 MBFull-sized JPG3464 x 5286px — 2.4 MBOriginal fileTIFF — 3464 x 5286px — 52.4 MBSvante Arrhenius (1859-1927) writes to Georg Bredig (1868-1944) about the perilous onset of the First World War, which occurred after the assassination of Archduke Franz Ferdinand (1863-1914) in June 1914. Arrhenius additionally discusses current events in Europe, the scientific community, and the Nobel Institute.
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Arrhenius, Svante. “Letter from Svante Arrhenius to Georg Bredig, December 1914,” December 18, 1914. Papers of Georg and Max Bredig, Box 1, Folder 4. Science History Institute. Philadelphia. https://digital.sciencehistory.org/works/jt5lu4u.
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Nobelinstitut, Stockholm, Dez 18. 1914.
Lieber Freund Bredig!
Es ist jetzt einige ewige Zeit verflossen seitdem wir etwas von einander hörten. Hoffenlich geht es Dir dabei gut ebenso wie mir selbst.
Ich war im vorrigen Frühling (Mai) in London, wo ich die Faraday-Lecture hielt. Von da reiste ich nach Kopenhagen, wo ich bei Madsen etwas arbeitete und war danach am Jubiläum der Universität Groningen, wo ich Ehrendoktor der Medizin wurde.
Dies war mir sehr angenehm da ich diese Auszeichnung durch meinen lieben alten Freund Hamburger erhielt, der als Rektor fungierte. Als ich nach Holland kam, wurde die schreckliche Tragödie im Serajewo abgespielt. Aber niemand konnte dann glauben, dass sie die Einleitung von der jetzigen Schreckszeit sein würde. Der Krieg wagt hin und her, jetzt scheint Deutschland viel Erfolg zu haben, aber niemand kann den Ausgang bezeichnen.
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Obgleich wir eigentlich nur als Zuschauer sitzen hat der Krieg uns sehr grosse oekonomischen Schwierigkeiten bereitet, und noch viel Ärger soll es in Holland sein. Also wünschen wir sehr dass es bald mit den unmenschlichen Schlachten und Zerstören aus sei. Vermutlich werden die eventuellen Siegen auch zum Schluss kommen, dass der glücklich abgeschlossene Krieg für Ihr Land doch ein grosses Unglück war.
Es ist das das Unmoralische beim Krieg und ich hoffe nun wird eine Vereinbarung treffen um diese primitive Entscheidungen endlich abszuschaffen und durch Schiedsgericht für alle Fälle zu ersetzen. Man giebt dabei einen Teil des Souveranität
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und der mittelalterlichen Ehre auf, gewinnt dagegen unerhört an Zivilisation. Und die zurückgedrängte Kultur wieder zu ersetzen, sollte man von den Rüstungen bis auf eine Art Gendarmerie abstehen. Vielleicht werden diese Hoffnungen teilweise am Friedensschluss verwirklicht.
Wir haben in diesem Sommer und Herbst ebenfalls ein ganz abnormes Wetter gehabt, indem es ausserordentlich trocken gewesen ist. Das war für unsere Industrie und Landwirtschaft sehr bedauerlich. Endlich in November und Dezember kam etwas Regen, dass die Seen und Flüsse so ziemlich gefüllt hat, so dass jetzt wiederrum ziemlich regelmässige hydrographische Verhältnisse obwalten. Während der Regenperiode fielen die Nobeltage ein, so dass wir ganz froh waren, dass wir kleine Preisträger in diesem Jahr hergelockt hatten. Für die Zukunft wird die Verteilung auf den 1. Juni verlegt werden. Wir feierten den Tag mit einem Mittagessen, zu dem wir einige unserer Freunde ein-
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geladen hatten. Weil die Kinder in den Tagen vor dem 10. unwohl waren, haben wir das Mittagessen auf den 12. verlegt. Die Stimmung war dabei ebenso gut wie am richtigen Nobelfest in den früheren Jahren.
Ich habe eine Kleinigkeit zum Weihnachten in schwedischer Sprache geschrieben ueber "Das Schicksal der Sterne." Es ist eine Ausarbeitung von "Schicksal der Planeten" und besteht aus kosmogonischen Berechnungen, die meine älteren Arbeiten kompletieren. Ausserdem habe ich etwas Berechnungen über die Viskosität ausgestellt, die ich einige Zeit liegen liess und nach Neujahr wohl wieder aufnehmen werde.
Mein Hauptziel war für diesen Brief, Dir, Deiner Frau und Familie einen freudigen Weihnachten und ein danach kommendes erfolgreiches und glückliches neues Jahr zu wünschen. Meine Frau und Kinder (jetzt 4, Olle 19 Jahr, Sven 5 ¼, Esther 1 ½ , und Annalisa 0.5 Jahr) schliessen sich an.
Dein ganz ergebener,
Svante Arrhenius
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Nobel Institute, Stockholm, 18 December 1914
My dear friend Bredig,
It has been a long time since we corresponded. I hope you are doing as well as I am.
I was in London last spring (May), where I gave the Faraday Lecture. I next traveled to Copenhagen, where I worked with Madsen for some time. I then attended the University of Groningen’s jubilee, where I received an honorary doctorate in medicine.
This was an honor for me because I received this award from my dear old friend Hamburger, who was the university rector. When I arrived in Holland, the terrible events in Sarajevo occurred. However, nobody could fathom that it would be the inception of the current crisis. The war fluctuates and Germany seems to be successful now, but we can’t predict the outcome.
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Although we are only spectators, the war has led to many economic difficulties in our country. There is also a lot of trouble in Holland. Thus, we really hope that the inhumane battles and destruction will soon cease. Without a doubt, any future victories will also reveal that the war was ultimately a great misfortune for your country.
War is immoral and I hope they will finally agree to abolish fighting in favor of arbitration for all cases.
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In doing so, sovereignty and medieval honor are relinquished, but civilization prevails. To revive culture again, armaments should be avoided in favor of a gendarmerie. Perhaps such hopes will be realized with the enactment of a peace treaty.
This past summer and autumn, we had unusually dry weather. That was very unfortunate for our industrial and agriculture sectors. In November and December, it finally rained. The lakes and rivers were replenished so that regular hydrographic conditions now abound. The Nobel Awards Ceremony occurred during the rainy season, but we were glad that a small group of awardees could attend. In the future, the award distribution will take place on June 1st. We celebrated the day with a luncheon and were joined by some of our friends.
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Because the children were ill before the 10th, we rescheduled the luncheon for the 12th. The positive atmosphere was comparable with the Nobel Awards Ceremony of past years.
For the Christmas season, I wrote an essay called “The Fate of the Stars.” It is an expansion on “The Fate of the Planets” and consists of cosmogonic calculations that compliment my older work. I also made some calculations concerning viscosity that I abandoned for some time but will probably resume after the New Year.
My intention for this letter was to wish you, your wife and family a Merry Christmas and a very prosperous Happy New Year! My wife and children (now 4 - Olle 19, Sven 5 ¼, Esther 1 ½, and Annalisa 0.5) also say hello.
Yours truly,
Svante Arrhenius