Letter from Georg Bredig to Max Bredig, May 29, 1937
- 1937-May-29
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Small JPG1200 x 1849px — 426 KBLarge JPG2880 x 4437px — 2.0 MBFull-sized JPG3584 x 5522px — 2.9 MBOriginal fileTIFF — 3584 x 5522px — 56.7 MBIn a letter addressed to his son Max Bredig (1902-1977), Georg Bredig (1868-1944) expresses his concerns about his son's health and inquires about the final days and funeral of his sister, Kaethe. Additionally, he mentions the possibility of a vacation in Switzerland with his daughter and plans to send his reference library to Max for safekeeping. Georg concludes the letter by discussing professional prospects for Max and mentioning an upcoming visit to Berlin by his former American colleagues.
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Letter from Max Bredig to Georg Bredig and Marianne Homburger, February 1, 19361936-Feb-01, 1936-Feb-02
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Bredig, Georg. “Letter from Georg Bredig to Max Bredig, May 29, 1937,” May 29, 1937. Papers of Georg and Max Bredig, Box 7, Folder 13. Science History Institute. Philadelphia. https://digital.sciencehistory.org/works/end0145.
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Klrh. 29. 5. 38
Mx 24.
Lieber Max-Albert! Du hast mich diesmal wieder recht lange auf Deinen heute endlich eingetroffen Brief vom 28 d.M. warten lassen. Ich hatte mir schon Sorgen gemacht, zumal ich von der in Berlin herrschenden Sommerhitze hörte. Hoffentlich ist Deine „Achillesferse“ nicht zu fühlbar u. lebst Du rationell ohne Hypochondrie! Es wäre mir lieb, etwas über die letzten Stunden von Tante Kaethe zu erfahren, u. ob sie dabei noch viel gelitten hat. Auch warum, Gustav u. Trude, nicht zur Bestattung kamen. Von Gustav bekam ich kürzlich nur einen ziemlich allgemein gehaltenen Antwortbrief u. von Guttm. bisher noch gar keine Nachricht auf meinen ausführlichen Briefe! Den Schwiegersohn traue ich wenig. Wir ziehen als Schweizer Ferienaufenthalt Zermatt in Erwägung, haben uns aber noch nicht erkundigt. Ich kenne diesen Teil der Schweiz noch gar nicht, auch ist er weit entfernt u. vermutlich sehr teuer. Aber vor Mitte Juli oder Anfang August werden auch wir wohl die angeforderten Reisedevisen nicht erhalten. Lass Dich von uns in der für Dich zuträglichen Auswahl Deines Sommeraufenthaltes nicht beeinflussen. Wir können uns während der Ferien ja wohl doch immer noch 8 Tage irgendwo oder eventuell in Karlsruhe sehen. Was wir thun werden, hängt ja wohl auch noch von der Entscheidung der wichtigen Zukunftsfragen zusammen, vor denen wir stehen. – Vorderhand werde ich Dir bei 1. Juli also kein Geld überweisen. Da Du Dir keinen Pelz gekauft hast, wundere ich mich eigentlich, dass von den 2800 R.M., die ich Dir in diesem Jahre überwies, nur noch ein paar Hundert Mark bei Die übrig sind! – Gestern sandte ich als „Wertpacket“ an Dich die 3 Bände I-III meiner „Opera omnia“ ab, die restlichen
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2.
IV-VIII in 3 grössen Bänden gebunden folgen wohl in der nächsten Woche ebenso. Ich habe Dir auch meine gelegentlichen handschriftlichen Notizen, die ich in mein (braun gebundenes) hiesiges Original-Handexemplar der „Opera“ im Laufe der Zeit gemacht hatte, in Dein (grün gebundenes) Exemplar handschriftlich übertragen lassen. Da aber in dem braunen hiesigen Exemplar meiner Handbibliothek noch gelegentliche interessantere Briefe etc. eingeklebt sind (von van’t Hoff, Willstätter etc), so ist dieses braune wohl des wohl des wertvollere u. auch das vollständigste, während in Deinem grünen Exemplar doch hier u. da einmal eine Abhandlung., weil vergriffen, fehlt u. nur durch ein Blatt mit Abschrift des Titels derselben ersetzt ist. Es wird sich daher empfehlen, wenn Du später einmal (gerade wie beim Ullmann-Exemplar) das jetzt in Deinen Händen befindliche grün gebundene Exemplar meiner „Opera omnia“ durch mein hiesigen braunes, vollständigere Originalexemplar umtauscht. Es liegt mir aber sehr daran, dass nach meinem Tode sowohl das eine wie das andere Exemplar in guten Händen (auch fuer ev. Auskunft fuer einen ev. Nekrolog) bleibt (falls Ihr er nicht aufhebt, also bei einer Hochschulbibliothek, am besten einer ausländischen oder bei einem guten Freunde). Keinesfalls aber möchte ich , dass es verbummelt, fortgethan, oder eingestampft werden! Sie sollen doch noch später Auskunft über mein Lebenswerk geben können. Zur Sicherheit werde ich mir übrigens vermutlich bald noch von einem Privatdruck der Maschinenschrifteinleitung A-D des ersten Bandes von einer Druckerei anfertigen lassen. Bei der heutigen Zukunft der Geschichtsschreibung ist das vielleicht ratsam.
Das Schreibmaschinenmanuskript meiner Publikationsliste kannst Du mir wohl gelegentlich wiederschicken, da Du ja jetzt eingebundenes in der Einleitung zu Bd. I der Opera besitzest.
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3.
An Strasny werde ich vielleicht einmal nach Schweden schreiben, will aber noch abwarten, wie der 1 Juli bei Dir abläuft.
Unser Klavier hat habt die Fabr. No 20215 im Inneren. Aussen habe ich keine gefunden. Falls sich die Reparatur nicht lohnt, was soll ich dann damit thun?? Soll ich es fuer Dich fuer Deine doch so kurzen Anwesenheitszeiten hier in meiner Wohnung behalten oder soll ich es verkaufen u. zu welchem Minderpreise?
Den graphologischen Wunsch von Frau Liselotte erfülle ich vorläufig durch drei Gelegenheitskarten von W. Ostwald (bekannter Geologe). Die Bleistiftworte stammen von mir. – Die Fachkorrespondenz mit solchen Männern gebe ich noch nicht gern weg.
Den Brief von Fajans an Dich vom 11 Mai 37 sende ich Dir hier zurück ebenso die Copie Deines Glückwunsches an ihn, der hoffentlich nicht auf offener Postkarte sondern in Umschlag abging, da Frau F. von seinen 50 Jahren in U.S.A. begreiflicher kein Aufsuchen machen will. Ich habe auch nur fuer mich allein einen Geburtstagsbrief geschrieben u. ihm Ostwlad’s „Lebenslinien“ als Geschenk geschickt. – Vorderhand scheinen Deine Chancen in U.S.A nicht vorwärts gekommen sein. Soll man noch mit weiteren Schritten bis 1 Juli, 1 Okt. od. 1 Jan. warten? Mit meinen amerikanischen alten Bekannten: Prof. Foulk in Columbus u. Prof. Oesper in Cincinnati hatte ich beiliegende Correspondenz, die ich zurückerbitte. Notiere Dir jedenfalls u. was soll ich an Creighton schreiben, der mich nur durch eine Ansichtskarte ohne Worte anscheinend um eine Antwort seiner Antwort, dass er zwar die Augen offen halten wolle, fuer Dich aber zur Zeit nichts Brauchbares wisse? (Der Lore Marx haben in N.Y. bisher auch alle meine Empfehlungen zu meinen „guten Verbindungen“ nichts genützt. Übrigens wird also Prof. Oesper u. Sohn aus Cincinnati („Biograph“) im Laufe des Sommers u. ebenso der „junge Freund“ Dr. Garret meines Bekannten Prof. Foulk (von Ostwald her) aus Columbus im Sommer
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4.
nach Deutschland kommen. „Bebemme“ Dich als etwas mit ihnen, falls sie Dich in Berlin ev. anrufen oder besuchen!! Amerikaner legen immer viel Wert darauf, Institute zu sehen u. „prominente“ Fachgenossen etc. kennen zu lernen (Euer Labor u. H.H. Franck etc. wären ja auch interessant, u. ev. würde es genügen, wenn Du angiebst, wie die Amerikaner wie die Leute wie Volmer, Neuberg, Thiessen etc. erreichen). Lass Dich nicht zu sehr von den Publikationsmethoden von H.H.F. verbittern. Das hat doch keinen Zweck. Sie sind nicht zu ändern u. die Wahrheit wird später schon durchdringen. Jetzt ist es wichtiger, dass Du Dir mit Empfindlichkeit nichts verdirbt u. keinen Krach bekommst.
Die gewünschte Adressen sind:
Dir. Dr. A. Mittasch: in Heidelberg-Neuenheim, Quinckerstr. 41.
Prof. Dr. St. Goldschmidt: in Karlsruhe-Rüpper. Gartenstadt. Blütenweg 26. F. 4484.
Prof. Dr. Herbert Freundlich:
4 Netherhall Court. 45 Netherhall Gardens.
Hampstead-London N.W.3.
(ev. oder auch Chemical Labor. of the University College. Gower Str. London W.C.1.)
Lass nicht wieder 3 Wochen auf Brief von Dir warten! Das ist nicht recht von Dir! Fuer seinen alten Vater muss man immer, auch wenn man noch so müde od. beschäftigt war, Zeit haben wenigstens zu einer Postkarte mit den wenigen Worten: „Ich bin gesund“ oder so ähnlich. Das ist doch immerhin dann ein Lebenszeichen, wenn mir auch mehr stets willkommen wäre!
Mit herzlichen Grüssen, auch von Marianne u. Frau Cotiaux, Dein Vater
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Karlsruhe, May 29, 1938
Mx #24
Dear Max-Albert,
I waited a long time for your letter dated May 28th, which only arrived today. I was concerned about the summer heat in Berlin and hope that your health is well, despite any minor discomforts. I am curious about Aunt Kaethe's final moments and whether she suffered. Additionally, I wonder why Gustav and Trude were not able to attend the funeral. I received only a vague response from Gustav and no reply from the Guttmanns to my detailed letters. I am not very trusting of the son-in-law. We are considering a Swiss holiday in Zermatt, but we haven’t researched it yet. I am unfamiliar with this part of Switzerland, and it may be costly and far away. We may not receive the requested currency until mid-July or early August. Ultimately, please choose a summer vacation that is beneficial for you, and don't let us influence your decision. We can still plan to meet up in Karlsruhe or another location for eight days during the holidays. However, our plans will also depend on the important future decisions we need to make. For now, I won't transfer any money to you on July 1st. I’m actually surprised that you only have a few hundred marks left from the 2,800 R.M. that I transferred to you this year, considering you didn’t buy a fur coat. Yesterday, I sent you volumes I-III of my “Opera Omnia” as a package of value.
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2.
The remaining volumes IV-VIII, bound in three larger volumes, will likely follow next week. Additionally, I've included my occasional handwritten notes, made over the years in my original, brown-bound copy of the “Opera”, which have been transferred by hand to your green-bound copy. However, my reference library here still contains more interesting letters, including those from van’t Hoff and Willstätter, making my brown copy more valuable and complete. On the other hand, your green copy is missing some treatises and is out of print, with only a sheet containing a copy of the title of the same. Therefore, it is recommended that you exchange the green-bound copy of my “Opera omnia” that is in your possession (just like with the Ullmann copy) for my current, brown, and more complete original copy. It’s very important to me that both copies remain in good hands after my death, as they contain information that could be useful for a necrology. If you cannot keep them, please place them in a university library, preferably a foreign one, or with a trusted friend. I do not want them to be wasted, destroyed, or disposed of under any circumstances. I want my life's work to be available for future reference. To ensure their safety, I plan to have the typescript introduction A-D of the first volume privately printed soon. This may be a prudent decision given the future of historiography.
When it’s convenient, please send me the typewritten manuscript of my publication list. I mention this because I believe you have one bound in the introduction to the first volume of my Opera omnia.
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3.
I may write to Strasny in Sweden someday, but I want to wait and see how July 1 goes for you.
The make number inside our piano is #20215, but I have not found any numbers outside. If it is not worth repairing, what should I do with it? Should I keep it for your short stay in my apartment or sell it at a reduced price?
For now, I am fulfilling Ms. Liselotte’s graphological request with three maps created by W. Ostwald, a well-known geologist. I have penciled in some words myself, but I do not want to give away the professional correspondence with such men.
I am returning the letter from Fajans dated May 11, 1937, along with a copy of your congratulations to him. I hope the latter was sent in an envelope, as Mrs. Fajans does not wish to receive visitors after her husband's 50th birthday in the U.S.A. I also sent Fajans a birthday letter and a copy of Ostwald's “Lebenslinien” as a gift. As for your prospects in the U.S.A, it appears that they have not progressed yet. Should we wait until July 1, October 1, or January 1 before taking further steps? I have enclosed my correspondence with my old American acquaintances: Professor Foulk in Columbus and Professor Oesper in Cincinnati, which I request to be returned. In any case, please take note of this. What should I write to Creighton, who apparently only asked for an answer through a postcard without words? His response was that he wanted to keep his eyes open but did not know of anything useful for you at the moment. Thus far, my recommendations regarding my “good connections” have been of no use to Lore Marx in New York. By the way, Professor Oesper and his son, who is a biographer, will be in Germany during the summer. Additionally, the “young friend” Dr. Garret of my friend Professor Foulk (from out time under Ostwald) will be coming to Germany from Columbus in the summer.
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When you receive a call from or are visited by Americans, it's important to behave appropriately. They place great importance on visiting institutions and meeting “prominent” colleagues, including your laboratory and H.H. Franck. Mentioning individuals like Volmer, Neuberg, and Thiessen might be enough to satisfy their interest. It’s best not to become too upset about H.H.F.'s publishing methods, as it's unlikely to change anything. Instead, focus on maintaining good relations and avoiding any trouble. Being sensitive to the situation is key. Remember, the truth will eventually prevail, so it's important to stay patient.
The requested addresses are:
Director Dr. A. Mittasch: in Heidelberg-Neuenheim, Quinckerstr. 41.
Professor Dr. St. Goldschmidt: in Karlsruhe-Rüpper. Gartenstadt. Blütenweg 26. F. 4484.
Professor Dr. Herbert Freundlich:
4 Netherhall Court. 45 Netherhall Gardens.
Hampstead-London N.W.3.
(or perhaps Chemical Laboratory of the University College. Gower Str. London W.C.1.)
Please don’t make us wait another three weeks for a letter from you. It’s important that you take some time out of your busy schedule to keep in touch with your old father. Even if it’s just a postcard with a few words such as “I'm healthy,” it would mean the world to me. A simple sign of life is all I ask for, although I would certainly welcome more.
Warm regards and hello from Marianne and Mrs. Cotiaux,
Father