Letter from Anny van der Sluys to Hans Jolowicz, July 19, 1945
- 1945-Jul-19
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Small JPG1200 x 1492px — 384 KBLarge JPG2880 x 3582px — 2.2 MBFull-sized JPG5653 x 7030px — 8.1 MBOriginal fileTIFF — 5653 x 7030px — 114 MBAnny van der Sluys, a Dutch antifascist resistance member and humanitarian, informs Hans Jolowicz of the tragic deaths of his sister, Eva Jolowicz Schnell (1913-1944), and brother-in-law, Alfred Schnell (1900-1944). Alfred Schnell was a former colleague of Max Bredig (1902-1977).
In the early 1940s, the Schnells, both of Jewish descent, fled Berlin, Germany to the Netherlands to escape persecution under the Third Reich. They eventually went into hiding and were helped by many members of the Dutch antifascist resistance movement, including Anny van der Sluys, Caecilia Loots, and the Blaaw family. In late 1944, they were arrested, sent to the Westerbork concentration camp, and eventually murdered by Dutch Nazis in the town of Zwolle. They were buried in the Westerbork Cemetery and a memorial in their honor was later erected at the former camp.
In this letter, van der Sluys details her friendship with the Schnells from 1938-1944, her efforts to assist them, and ultimately, the steps she took to ensure their proper burial and remembrance.
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Sluys, Anny Van der. “Letter from Anny Van Der Sluys to Hans Jolowicz, July 19, 1945.” Hague, Netherlands, July 19, 1945. Papers of Georg and Max Bredig, Box 9, Folder 20. Science History Institute. Philadelphia. https://digital.sciencehistory.org/works/5rzx8qy.
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ANNY VAN DER SLUYS
1 E V. D. BOSCHSTRAAT 172
DEN HAAG
TEL. 770.817
DEN HAAG, den 19. Juli 45.
Lieber Herr Jolowicz,
Es tut mir leid für Sie und besonders für Ihre Eltern, dass Sie die tragische Nachricht über Alfred und Eva durch ein Telegramm erfahren mussten. Ich hätte Ihnen das gerne erspart, aber meine Freundin Cilia Loots hatte das Telegramm schon abgesandt. Vielleicht hat sie auch Recht gehabt, denn ich selbst habe mehr als sieben Monate in Unsicherheit über ihr Los gelebt und weiss was das bedeutet. Damit Sie einigermassen im Bilde sind über mein Verhältnis zu Ihrer Schwester und Alfred muss ich Ihnen erzählen, dass ich Eva damals kennen gelernt habe als sie nach Holland kam bei der Familie Liebenthal, mit ich sehr befreundet war. Als sie nach ihrer Heirat in der Riouwstr. wohnte habe ich sie öfters besucht. Eine tiefe Freundschaft zwischen uns ist aber erst entstanden, als sie in '40 von den Haag weg mussten. Es wurde Ihnen dann keine Zeit gelassen ihre Sachen zu packen und ich habe ihre ganzen Sachen gepackt und nachgeschickt. Auch in Amersfoort besuchte ich sie oft. Vielleicht haben sie Ihnen mal davon erzählt. Weil ich annehme, dass es Sie interessiert, was hier alles vorgegangen ist in den letzten Jahren, will ich es Ihnen genau berichten, wie ich es auch Alfreds Bruder in Santiago getan habe.
Es muss Anfang '42 gewesen sein, als ich für einen Besuch in Amersfoort ankam, dass Alfred und Eva bereits gepackt hatten um sich abtransportieren zu lassen nach Westerbork bzw. Polen. Ich was so bestürzt, dass ich im ersten Moment kein Wort ausbringen konnte. Abends habe ich in Ernst mit Alfred gesprochen und ihm zugeredet, dass er sich gegen Elemente, die einem doch letzten Endes das Leben nehmen wollten, zu wehren hätte. Eva und er aber waren der Meinung, dass sie nicht das Recht hätten sich für besser zu halten als Anderen und dass, wo so vielen gingen, sie auch ihr Los zu tragen hätten. Ich kann Ihnen nicht sagen wie mir da zumute war. Ich kannte die Deutschen und die deutschen Verhältnissen durch und durch und konnte einfach nicht annehmen, dass sie die Zukunft nicht genau so klar sehen würde wie ich. Ich vermutete dann auch, dass noch was anderes sie zu dieser Haltung trieb. Ihre finanzielle Lage war schlecht und das wusste ich, denn ich hatte sie schon in den Jahren 40 bis 42 einige Male ausgeholfen. Ich wusste auch wie ungern sie sich in der Beiziehung helfen liessen. Als ich ihnen aber klar machte, dass es hier um Leben ging und dass sie sich nicht schämen sollten von einer guten Freundhin Hilfe anzunehmen, kamen wir doch endlich so weit und ich versprach sie bis Ende des Krieges durchzuhelfen. Ein Unterkommen war in Amersfoort schnell gefunden, denn die Leute waren alle sehr hilfsbereit und so packten wir zum zweiten Male, einige Tage, wie besessen. Bei der Familie, wo sie hinkamen, konnte sie nur vorübergehend bleiben, denn diese
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Menschen hatten selbst fünf Kinder, was auf die Dauer zu gefährlich werden konnte. Der Mann war aber sehr geschickt und fand nach einigen Monaten ein neues Heim für sie in Olderbroek auf einem Bauernhof. Er selbst wurde später wegen illegaler Arbeit verhaftet und nach Dachau geschickt, von wo er vor kurzem sehr krank nach Hause gekommen ist. Die Bäuerin, Frau Blaaw, und ihre unverheirateter Sohn Jan waren sehr gut für Alfred und Eva. Die Frau hat wirklich wie eine Mutter für sie gesorgt. Sie mussten natürlich im Betrieb mithelfen um keinen Verdacht zu wecken. Das war besonders fuer Eva manchmal nicht einfach. Diese Umstellung ist doch für unsereinen sehr schwer. Auf der anderen Seite hatten sie durch dieses Leben grosse Vorteile, die viele von ihren Leidensgenossen entbehrten. Sie konnten die ganze Zeit zusammen sein, wo viele getrennt untergebracht waren. Sie hatten frische Luft und konnten sich frei bewegen, weil es so abgelegen war, wo z.B. Herr und Frau Liebenthal 3 Jahre lange auf einer kleinen Dachkammer gesessen und sich praktisch nicht bewegten konnten. Und last not least hatten sie die ganze Zeit hindurch prima Essen, wahrend wir in westlich Holland beinahe verhungerten. In der Gegend wo sie waren – nicht weit von Zwolle – waren viele jungen Leute untergetaucht, die sich nicht im Rahmen des Arbeitseinsatzes nach Deutschland schleppen lassen wollten. Unter ihnen machten sich Alfred und Eva viele gute Freunde. Eine von ihnen, ein Student der Theologie, habe ich auf seiner Anfrage Ihre Adresse gegeben, er wird Ihnen sicherlich noch aus dieser Zeit berichten. Während der Zeit in Olderbroek besuchte ich Alfred und Eva regelmäßig um ihnen dann gleichzeitig zu bringen was sie brauchten. Diese Besuche aus der normalen Welt waren ein Fest für uns drei. In einer Zeit, wie wir sie durchgemacht haben, kommt man sich ja viel näher als in normalen Zeiten. Im Sept 44 war ich das letzte Mal in O. Am 17 Sept. waren die Landungen bei Arnhelm und die Bahn streikte, sodass ich nicht mehr hinfahren konnte. Ende Sept sandten sie mir noch ein Päckchen Butter (bei uns war nämlich nichts zu bekommen.) Auf dem Karton schrieb Alfred: "Und jetzt auf baldiges Wiedersehen." Wir freuten uns schon so auf das nahe scheinende Ende des Krieges. Ich hörte dann bis Anfang November nichts mehr, weil auch die Post ausgesetzt hatte. Dann kam jemand aus Amersfoort mit einem Brief von meiner Freundin Loots, der mir fatale Nachricht von Alfred und Eva’s Verhaftung brachte. Ich habe sofort alle meine Beziehungen alarmiert und sogar durch eine Freundin, die als illegale Arbeiterin bei einer deutschen Dienststelle tätig war, mit Westerbork telefonieren lassen um zu wissen ob sie da sind. Telefonieren war nur durch deutsche Verbindung denn sonst war alles abgeschlossen. Man wollte aber sogar der Dienststelle keine Auskunft geben. Ein bekannter holländischer Anwalt, der sonst viel Erfolg hatte in solchen Angelegenheiten, war auch untergetaucht wie alle andere Leute, die uns hätten helfen können. Da ich im Haag noch eine jüdische Familie mit 4 Personen untergetaucht hatte, die vollkommen auf mich angewiesen war und ausserdem noch illegale Arbeit anderer Art tat, konnte ich nichts mehr
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riskieren und nur beten und abwarten. Diese schreckliche Zeit dauerte bis 5. Mai '45 an welchem Tag endlich auch die Festung Holland kapitulierte. Meine erste Arbeit, als die Post wieder funktionierte, war zu schreiben nach Westerbork und Zwolle, wohin sie laut Aussagen von Leuten aus Olderbroek zusammen mit drei nicht Juden hingebracht waren. Auch der Bauernsohn war einige Wochen in Haft. (Den Hof hatten sie nicht wie ursprünglich ihre Absicht war niedergebrannt, aber alles was die Frau besass haben sie mitgenommen). Nach einigen Wochen kam ausgerechnet am 10 Juni, Alfreds Geburtstag, die abscheuliche Nachricht, dass man in der Nähe von Westerbork ein Massengrab gefunden habe mit 6 Personen, wobei auch meine Freunde sein dürften. Ich wollte es nicht wahr haben und beschloss selbst hinzureisen um mich zu überzeugen. Einige Tage später (ich musste mir erst auf Grund des Briefes von dem Gefängnisdirektor in Zwolle eine Reisebescheinigung beschaffen, denn man darf noch immer nicht von hier nach östlich Holland reisen (ohne Erlaubnis), kam zu mir ein Beamter des P.O.D (Politische Untersuchungsdienst) um Auskunft. Keiner von den sechs Leuten hatte Papiere, nur auf einem von den jungen Menschen fand man ein Bild von seiner Braut mit ihrem Namen. Durch einen Aufruf in den Zeitungen (dies alles spielte sich ab in östlich Holland, denn bei uns war noch gar nicht die Rede von Zeitungen) fand man die Dame und sie erzählte der Polizei um welche Zeit ihr Bräutigam weggekommen war. Durch nachfragen in Oldbroek kam man dann zu Frau Blaaw und mir. Im Auftrag des P.O.D. bin ich dann nach Zwolle und Westerbork gereist, immer "liftend“, denn Züge fahren noch nicht, und nach einer Woche suchen und nachfragen habe ich Folgendes herausbekommen:
1. Im Gefängnis in Zwolle waren sie nicht registriert, d.h. sie waren nicht als Gefangenen dort.
2. Bei der S.D. in Zwolle sind sie laut Aussage von einem S.D. Mann, der jetzt dort im Gefängnis sitzt, und den ich gefragt habe, nicht gewesen.
3. Als si gefunden worden sind, trugen sie noch die Kleidung, die sie bei der Verhaftung an hatten.
4. Ihre Koffer und alles was sie bei der Frau Blaaw hatten (ausser einem der jetzt bei mir steht) sind bei der Verhaftung mitgekommen worden und sehr kurz danach in Zwolle durch die N.S.V. verteilt.
Sie müssen also gleich nach der Verhaftung in der Nähe von Zwolle, wahrscheinlich durch das Kommando, das die Razzien organisierte, ermordet sein. Auf welche Weise war nicht mehr festzustellen. Sie wurden alle sechs in einem kleinen Wald an der Yssel begraben. Am 6. Februar wurden sie da von Arbeitern der O.T., die Verstärkungen bauen sollten, aufgefunden. Ein Arzt aus Zwolle, Dr. Bos, den ich auch besuchte, wurde von den Leuten herbeigerufen, konnte aber nicht mehr die Todesursache feststellen. Sobald die S.D. dahinterkam was geschehen war, wurden die Leichen beschlagnahmt und weggeführt, kein Menschen wusste wohin. Bis man am 15. Mai 45 zum zweiten Male das Grab fand. Juden, die die ganzen Jahren in Westerbork
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geblieben sind, haben erklärt, das in der Zeit sechs Särge aus dem Krematorium dort verschwunden sind, sodass anzunehmen ist, dass sie alle Spur auswischen wollte durch kremieren. Mangel an Brennstoff hat sie daran gehindert, wonach sie ein Grab in der Nähe vom Lager machten. Sie sind nun beerdigt auf dem ruhigen und schönen Friedhof Westerbork. Ich war auch da und fühlte mich unbeschreiblich Elend! Dies alles war, nachdem ich den ganzen Nachmittag auf dem Büro des niederländischen P.O.D. und Field Security, Abteilung Zwolle, wo ich auch war.
Es tut mir unsagbar leid, lieber Herr Jolowicz, ihnen dies alles schreiben zu müssen, zumal ich keine Trostworte finden kann für diesen schweren Verlust. Ich habe mit Alfred und Eva gestanden wie mit Bruder und Schwester und teile deshalb Ihren Kummer vollkommen.
Ein einziger Trost ist es mir und das soll es auch Ihnen und Ihren Eltern sein, dass sie bis zum letzteren Moment zusammengeblieben sind und nicht wie Millionen Anderen Mondate-oder Jahrelang gequält. Zu Frau Blaaw sagte Alfred noch beim weggehen: "Beten Sie für uns, Frau Blaaw, dass es schnell kommt, wenn das Schlimmste über über uns kommen muss."
Ich habe Ihnen so ausführlich geschrieben, damit sie wissen, dass Alfred und Eva mit ihren Sorgen nicht allein gestanden haben. Sie hatten sich hier viele Freunde gemacht, die all um sie trauern, weil sie verstehen, was sie auch verloren haben. Ihr Leben war uns allen ein Beispiel, der Eine immer sorgend für den Anderen, und das zu wissen birgt doch auch ein Trost in sich.
Ich habe auch Herrn Schnell in Santiago geschrieben und sage Ihnen dasselbe wie ihm. Wenn ich was für sie tun oder regeln kann, dann werde ich das gerne auf mich nehmen. Herr und Frau Liebenthal werden Ihren Eltern auch schreiben. Sie wollten sogar auf sich nehmen Ihnen diese traurige Nachricht zu bringen, aber ich wusste, dass solches nicht im Sinne von meinen Freunden gewesen wäre. Sie hatten mir schon in '40 Ihre Adresse gegeben, die mir leider durch einen Bombardement auf unserem Viertel am 3. März 45 weggekommen war und die mir Herr Bredig aus New York auf meine Anfrage telegrafiert hat.
Ich hoffe bald von Ihnen zu hören und sende Ihnen bis dahin meine besten Wünsche und freundlichen Grüsse.
Ihre Anny van der Sluys
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ANNY VAN DER SLUYS
1 E V. D. BOSCHSTRAAT 172
THE HAGUE
TELEPHONE: 770.817
THE HAUGUE, July 19, 1945
Dear Mr. Jolowicz,
I am sorry that you and your parents had to hear the tragic news about Alfred and Eva through a telegram. I would have gladly spared you that, but my friend Cilia Loots had already sent the telegram. Maybe she was right to do so, because I personally did not know about their fate for more than seven months and I know how that feels. So that you have some idea about my relationship with your sister and Alfred, I must tell you that I met Eva when she came to Holland with the Liebenthal family, with whom I was very good friends. When she got married in Riouwstr., I used to visit her often. However, a close friendship between us only developed when they had to leave The Hague in 1940. They didn’t have any time to pack their belongings and I packed everything and sent it to them. I also visited them often in Amersfoort. Maybe they told you about it. Because I assume that you are interested in what has happened here in recent years, I want to tell you exactly what I told Alfred’s brother in Santiago.
It must have been in early 1942 when I arrived in Amersfoort for a visit that Alfred and Eva had already packed to be transported to Westerbork and Poland respectively. I was so shocked that I couldn’t say a word at first. In the evening, I earnestly spoke to Alfred and persuaded him to defend himself against forces that ultimately wanted to end their lives. Yet he and Eva believed that they had no right to consider themselves better than others and that they also had to bear their lot and go where so many went. I can’t tell you how I felt about that. I knew the Germans and German conditions inside out and I couldn't believe that they wouldn't see the future as clearly as I did. I also suspected that something else was influencing their attitude. Their financial situation was bad and I knew it because I had helped them out a few times back in 1940-1942. I also knew how reluctant they were to be helped by friends. However, when I made it clear to them that their lives were at risk here and that they shouldn't be ashamed of accepting help from a good friend, we finally accomplished something, and I promised to help them until the end of the war. A place to stay in Amersfoort was quickly found, because the people were all very helpful. Hence, we obsessively packed for the second time within a few days. They could only stay there with the family temporarily because these people
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had five children, which could become too dangerous in the long run. Yet the man was very clever and after a few months, he found a new home for them on a farm in Olderbroek. He was later arrested for illegal work and was sent to Dachau, from where he recently returned home very ill. The farmer's wife, Mrs. Blaaw, and her unmarried son Jan, were very good to Alfred and Eva. The woman really cared for them like a mother. Of course, they had to help out at the farm so as not to arouse suspicion. That wasn't always easy, especially for Eva. This transition is very difficult for us. On the other hand, they had many advantages during this time, which many of their fellow sufferers lacked. They were able to be together all the time when many were housed separately. They had fresh air and were able to move about freely because it was so remote. For example, Mr. and Mrs. Liebenthal lived in a small attic room for three years and practically could not move. Last but not least, they always had very good food while we were nearly starving in western Holland. In the area where they were, not far from Zwolle, many young people, who did not want to be dragged to Germany as part of the work assignment, went into hiding. Among them, Alfred and Eva made many good friends. I gave one of them, a theology student, your address upon request. He will certainly tell you about this time. During the time in Olderbroek, I visited Alfred and Eva and often brought them what they needed. These visits from the normal world were a celebration for the three of us. In the times that we experienced, you become much closer than in normal times. I was last in Olderbroek in September 1944. On September 17th, the landings were at Arnhelm. The train workers also went on strike, so I could no longer go there. At the end of September, they sent me another packet of butter (because we couldn’t get anything.) Alfred wrote on the packet, “See you again soon.” We were really looking forward to the end of the war, which seemed to be near. I then heard nothing more until the beginning of November because the postal service had stopped running. Afterwards, someone from Amersfoort brought me a letter from my friend Ms. Loots with the awful news of Alfred and Eva’s arrest. I immediately alerted all my connections. I even asked a friend who worked illegally for a German agency to call Westerbork to see if they were there. Telephoning was only possible through the Germans because everything else was closed down. However, they didn’t even want to give the office any information. A well-known Dutch lawyer, who usually had a lot of success with such matters and could’ve helped us, also went into hiding like everyone else. Since I had also hidden a Jewish family with four people in The Hague, who were completely dependent on me and were also doing other types of illegal work, I could no longer
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risk anything and could only pray and wait. This terrible time lasted until May 5, 1945 when the Fortress of Holland finally capitulated. My first task when the postal service was running was to write to Westerbork and Zwolle. According to people from Olderbroek, they were taken there together with three non-Jews. The farmer's son was also imprisoned for a few weeks. (They didn't burn down the farm as originally intended, but they took everything the woman owned). After a few weeks, on June 10th of all days, Alfred's birthday, the dreadful news arrived that a mass grave had been found near Westerbork with six people in it, in which my friends could have been. I didn’t want to believe it and decided to travel there to see for myself. A few days later (I first had to get a travel certificate based on a letter from the prison director in Zwolle, because you are still not allowed to travel from here to eastern Holland without permission), an officer from the P.O.D (Political Investigation Service) came to me for information. None of the six people had papers. Only one of the young people had a picture of his bride with her name on it. Through an appeal in the newspapers (this all happened in eastern Holland, because we didn’t even have newspapers yet), the lady was found, and she told the police at what time her husband had left. By asking in Oldbroek, Mrs. Blaaw and I were found. On behalf of the P.O.D., I then traveled to Zwolle and Westerbork, always "getting a ride” because trains aren’t running yet. After a week of searching and asking, I discovered the following information:
1. They were not registered at the prison in Zwolle, i.e. they were not there as prisoners.
2. According to a statement from a S.D. man, who is in prison at the S.D in Zwolle, and whom I asked, they hadn’t been there.
3. When they were found. they were still wearing the clothes they were wearing when they were arrested.
4. When they were arrested, their suitcases and everything they had with Mrs. Blaaw (except for one suitcase, which is now with me), were confiscated and distributed shortly thereafter by the Nazis in Zwolle.
They must have been murdered right after their arrest near Zwolle and probably by the squad that organized the raids. It was not determined how. All six of them were buried in a small forest on the Ijssel River. On February 6th, they were found there by O.T. workers who were supposed to build reinforcements. Dr. Bos, a doctor from Zwolle, whom I also visited, was summoned by the people but could no longer determine their cause of death. Once the Nazi security service found out what had happened, the bodies were confiscated and taken away and no one knew where. The grave was found for the second time on May 15, 1945. Jews who have lived in Westerbork for many years
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said that six coffins disappeared from the crematorium there. Thus, it can be assumed that they wanted to erase all traces of the murders through cremation. Lack of fuel prevented them from doing so and as a result, they dug a grave near the camp. They are now buried in the peaceful and beautiful Westerbork Cemetery. I was there too and felt indescribably forlorn! This happened after I spent the whole afternoon at the Dutch P.O.D. Office and the Field Security Service, Zwolle Division.
I am extremely sorry, dear Mr. Jolowicz, that I have to describe all this to you in writing, especially since I cannot find any words of comfort for this grievous loss. Alfred and Eva were like a brother and sister to me and I therefore fully share your grief
It is a consolation for me, as it should also be for you and your parents, that they stayed together until the very end and were not tormented like millions of others for months or years. Alfred said to Ms. Blaaw as they were leaving: “Pray for us, Ms. Blaaw, that when we meet our tragic fate, it will come quickly.”
I have written to you in great detail so that you know that Alfred and Eva were not alone in their anguish. They had made many friends here who all mourn for them because they understand what they have also lost. Their life was an example for all of us. It is also a consolation to know that they always cared for each other.
I also wrote to Mr. Schnell in Santiago, and I am telling you the same thing that I told him. If I can do or arrange anything for you, I’ll be happy to do so. Mr. and Mrs. Liebenthal will also write to your parents. They even wanted to take it upon themselves to share this sad news with you, but I knew they couldn’t bear it. You had already given me your address in 1940. Unfortunately, I lost it when our neighborhood was bombed on March 3, 1945. Hence, Mr. Bredig in New York telegraphed it to me upon request.
I hope to hear from you soon and until then, I would like to send my best wishes and kind regards.
Yours,
Anny van der Sluys