Letter from Georg Bredig to Max Bredig, December 17, 1939
- 1939-Dec-17
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Small JPG1200 x 1594px — 425 KBLarge JPG2880 x 3825px — 2.6 MBFull-sized JPG5233 x 6950px — 7.8 MBOriginal fileTIFF — 5233 x 6950px — 104 MBGeorg Bredig (1868-1944) writes to his son, Max Bredig (1902-1977) to acknowledge the receipt of Max's correspondence, financial support, and various immigration documentation. He expresses his gratitude for the sacrifices Max is making to help him escape Germany and confirms that he has accepted a job offer from Princeton University. He concludes by discussing his concerns about his daughter and son-in-law, Marianne Homburger (1903-1987) and Viktor Homburger (1888-1968), his health, the decline of Europe, and emphasizes the importance of adapting to circumstances with dignity.
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Letter from Max Bredig to Marianne and Viktor Homburger, January 15, 19411941-Jan-15 – 1941-Jan-16
Cite as
Bredig, Georg. “Letter from Georg Bredig to Max Bredig, December 17, 1939,” December 17, 1939. Papers of Georg and Max Bredig, Box 7, Folder 15. Science History Institute. Philadelphia. https://digital.sciencehistory.org/works/8esw9vr.
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Utrecht 17 Dec.
Lieber Max!
Deinen ausführlichen lieben Transatlantic Air-mail (Maschinenschrift) Brief vom 24 Nov. 39 habe ich am 14 Dec. 39 erhalten, ebenso die beigelegten 3 neuen Exemplare Affidavit, 2 Exemplare betr. Lebensversicherung, 1 Exemplar Certifikat des Vanadium Corp., 2 Exemplare Cert. der Nat. Bank u. 2 Exemplare Ann Arbor Savings. Am gleichen 14 Nov. erhielt ich hier auch Deinen Brief vom 28. Nov. Ich habe ferner von Dir erhalten $200 in November u. jetzt ca. 16. Dec. durch die „Amsterdamer Bank“ Bijkantoon in Utrecht $100. Meine Briefe vom 21 Nov. und vom 28 Nov. (mit „Atlantic Clipper“) hast Du hoffentlich inzwischen erhalten. Das Geld wird nun wohl einige Zeit reichen.
Wie es auch kommen mag, lieber Sohn, sei bedankt fuer alle Deine Opferfreudigkeit, die Du aber nicht übertreiben darfst! Der Holländ. „Akademisch Steuerfonds“ (Unterstützungsfond) Prof. H. Frijda Corellistr. 3. in Amsterdam-Zuid wird mir vielleicht Fahrkarte u. Bordgeld bezahlen, aber ganz sicher bin ich dessen durchaus nicht. Am 8. Jan. soll ich mich pünktlich beim U.S.A. Consulate in Rotterdam untersuchen lassen. Davon hängt vermutlich die Erteilung des Nonquota-Visums ab. Es ist alles „Kismet.“ Die officielle Einladung des Herrn Präsidenten Dodds vom 22 Nov aus Princeton habe ich am 5 Dec. erhalten u. am 10 Dec. mit einem Cabeltelegramm wie folgt beantwortet: „Preisdent University Princeton, New Jersey. Highly honoured accept coming as soon as possible. Bredig.“ Man findet die Princeton-Sache hier wundervoll u. ich bin den dortigen Collegen u. Autoritäten vom Herzen dafür dankbar u. Dir besonders. Soll ich an Taylor noch einen persönlichen Dankbrief schreiben, u. ebenso ev. an die Herren Dodds u. Ladenburg, Alexander u. Nord? Ich weiss die Ehre
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und die Güte, die uns allen diesen Dingen spricht, wohl zu schätzen. Wenn es gelänge, auf diese Weise noch zu Dir zu kommen, so wäre das fuer mich wie ein märchenhafter Glückstraum. Ich vertraue zwar wenig auf den Rest meiner Tatkraft, u. vor Allem fürchte ich, dass Du Dir zuviel Opfer zumutest. Aber ich danke Dir herzlichst fuer Deine bewundernswerte Tatkraft, die aber nicht zu Deiner allzu grossen Selbstschwächung früher darf. Auf mich kommt es wirklich nicht mehr an. Um Marianne u. Viktor mache ich mir allerdings grosse Sorge, aber sie sind ja wohl selbst bemüht u. besonders Marianne von fabelhafter Energie. Sie sind jetzt wieder in Karlsruhe. Haydnpl. 6 bei Paul Homburger. Es ist furchtbar, dass die Mitteilungen vom Reiche u. zum Reiche so sehr beengt sind. Solang es sich nicht um Politik oder Geld dreht, kann man wohl aus neutralen Ländern noch Briefe dorthin schreiben. Marianne schreibt, dass sie lange nichts Schriftliches von Dir erhalten habe. Bei Angebot von finanzieller Hilfe darf man wohl höchstens schreiben, dass das Geld von Verwandten oder Freunden im Ausland u. nur für Zwecke im Ausland zur Verfügung gestellt werden können zwecks Transit und Auswanderung. Es darf m.E. nicht der falsche Verdacht entstehen, dass der betreffende Reichsangehörige noch Guthaben u. Vermögen im Auslande selbst besitze ohne Genehmigung der Deutschen Behörden (Devisenstelle). Fuer diese Dinge giebt es wohl auch in New York Beratungsstellen oder Jüdische Hilfsorganisation, die Übung in solchen Correspondenzen nach dem Reiche haben.
Der U.S.A.-Konsul der fuer Visa zuständig ist, sitzt übrigens nicht in Amsterdam sondern in Rotterdam (Generalkonsul H.D. Clum, Ressort-Consul Huestis und
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Wenn Herr Präsident Dodds aus Princeton an den U.S.A.- Konsul Herrn Lee in Amsterdam geschrieben hat, der wie sich heranstellte, fuer Visa zuständig ist, so wird der Amsterdamer Konsul Herr Lee vermutlich das Schreiben des Princeton-Präsidenten wohl an den kompetenten Consul nach Rotterdam weiterleiten. Ev. fragen wir einmal telephonisch von hier bei Herrn Lee in Amsterdam deshalb ab. – Die von Dir aus meinem Briefe entnommene Hoffnung, auch fuer Marianne u. Viktor beim Konsul etwas ausrichten zu können, habe ich gar nicht so gemeint, es aber vermerkt, leider völlig vergeblich u. aussichtlos! Sie müssen vermutlich 1-1 ½ Jahre auf das U.S.A.-Visum warten, u. was dahin geschehen kann, weiss Niemand. Die 3 alten Affidavits von O. Warburg von Dur. U. von Adler wird wohl abgelaufen (vergl. hier S.I dieses Briefe – zweite Hälfte).
Mit Prof. Rosenthal-Amsterdam habe ich noch keine Verbindung aufnehmen können. Ich bin unter sehr schwierigen Verhältnissen (Wetter, andere Sprache u. sonstige Complicationen) Tag u. Nacht beschäftigt u. froh, wenn ich das Nötigste, das jetzt sehr vielfach u. sehr anstrengend trotz der Hilfe meines Freundes ist, mit meinen schwachen Kräften, abwickeln kann. Später werde ich vielleicht diese Verbindung anzuknüpfen versuchen.
Dass Fajans von ihren Verwandten seit August nichts mehr gehört haben, ist furchtbar. Aber der Untergang Europas scheint in vollem Gange u. Millionen Menschen gehen dabei zu Grunde. Ich bin auf Alles gefasst. Nimm die Dinge nicht so tragisch, dass auch Du noch dadurch leidest, und gewöhne der möglichst viel „Würdigkeit“ auch gegen unser Schicksal an. Sonst hört alles auf. Vorderhand stehe ich hier ja noch unter dem Schutze von Ernst C. – Im übrigen müssen wir sehen, „wenn wir werden da sein,“ wie man in Hirschberg sagte. Wie geht es Dir gesundheitlich? Lege Dir nicht zuviel Entbehrungen fuer uns auf!!
Mit herzlichen Grüssen an alle, die guten Willens sind, in Liebe u. Dankbarkeit Dein Vater
Take it easy!
Verzeihe die Schweigerei: Aber ich habe jetzt weder Schreibmaschinenhilfe noch Copierpresse oder Sekretarin zur Verfügung u. das viele Schreiben fällt mir nicht mehr leicht.
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Hast Du jetzt Deine Bücher bei Dir? Behalte Verkehr mit guten Menschen (wie ist es mit Liselotte, Dr. Simon, Frl. Schweizer, Marx etc.) u. werde nicht einsam!
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Utrecht, December 17th
Dear Max,
I received your detailed transatlantic airmail (typescript) letter dated November 24, 1939 on December 14, 1939. Enclosed in the letter were three new copies of the affidavit, two copies concerning life insurance, one copy of the certificate from the Vanadium Corporation, two copies of the certificate from the National Bank, and two copies of the certificate from Ann Arbor Savings, all dated November 14th. I also received your letter dated November 28th. In addition, I received $200 from you in November, and around December 16th, I received $100 through the “Amsterdam Bank Bijkantoon” in Utrecht. I hope you have received my letters from November 21st and November 28th (sent via the “Atlantic Clipper”) by now. The money should last me for a while.
My dear son, I want to thank you for your willingness to make sacrifices, but please do not exaggerate them. I am hoping that the Dutch Academic Tax Fund, from Professor H. Frijda, which is located at Corellistr. 3 in Amsterdam-Zuid, will pay for my ticket and boarding fee, but I am not certain of that yet. On January 8th, I have an appointment at the U.S.A. Consulate in Rotterdam for my non-quota visa application, and it is important that I am there on time. The granting of the visa may depend on this appointment. I believe that everything happens for a reason. I received an official invitation from President Dodds of Princeton University on November 22nd, and I replied with a cable telegram on December 10th: “President University Princeton, New Jersey. Highly honoured accept coming as soon as possible. Bredig.” Many people here find the Princeton invitation wonderful, and I am grateful to my colleagues and the authorities there, and especially to you. Should I write a personal letter of thanks to Mr. Taylor, Mr. Dodds, Mr. Ladenburg, Mr. Alexander, and Mr. Nord?
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I deeply appreciate the honor and kindness reflected in all these things. If only it were possible to reunite with you in this way, it would be like a dream come true for me. I am not confident about my own stamina, and I am especially concerned that you are making too many sacrifices. Nevertheless, I wholeheartedly thank you for your admirable efforts, which should not result in you becoming excessively fatigued or compromising your well-being. In truth, it no longer matters to me. My greatest worries are centered on Marianne and Viktor, although they are doing their best to cope with the situation. Marianne, in particular, has an amazing amount of resilience. They have returned to Karlsruhe and are currently living at Haydnplatz 6, Paul Homburger’s place. Unfortunately, communication to and from the German Reich is very limited. However, it is still possible to send letters from neutral countries as long as they do not discuss politics or money. Marianne has not received any written communication from you in some time. If you would like to offer financial assistance, you can only indicate that the money may be made available by relatives or friends abroad and that it can only be used for transit and emigration purposes. It is important to avoid any suspicion that the Reich citizen in question has undisclosed assets abroad without the approval of the German authorities, specifically the currency exchange office. There are advice centers in New York as well as Jewish aid organizations that can assist with such correspondence once you have left the Reich.
By the way, the American consul who handles visa applications is located in Rotterdam, not Amsterdam. The Consul General is H.D. Clum, and the Department Consul is Huestis.
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If President Dodds from Princeton wrote to Mr. Lee, the U.S.A. Consul in Amsterdam who is responsible for visas, it's possible that Mr. Lee will forward the letter to the appropriate consul in Rotterdam. To confirm this, we can call Mr. Lee in Amsterdam. I didn't mean to give you false hope when I mentioned the possibility of helping Marianne and Viktor at the consulate. Unfortunately, my efforts were in vain, and it seems they may have to wait up to 1-1.5 years for their American visa. It’s uncertain what could happen in that time. Additionally, the three old affidavits from O. Warburg, you, and Adler, may have expired (see the second half of the enclosed first page).
I have been unable to reach Professor Rosenthal in Amsterdam. Due to challenging circumstances such as language barriers, inclement weather, and other complications, I have been busy day and night. Although my friend has been helping me, I find even the most basic tasks to be exhausting due to my weakened strength. However, I may attempt to establish contact with Professor Rosenthal at a later time.
It is devastating that the Fajans’ have not heard from their relatives since August. However, Europe’s decline seems to be in full swing, and millions of people are dying as a result. I am mentally prepared for anything that comes my way. It is important not to let tragic events consume us and to find a way to adapt to our circumstances with as much dignity as possible. Otherwise, we risk becoming stagnant. At present, I am still under the protection of Ernst C. Nevertheless, we will have to wait and see what happens, as they say in Hirschberg. How is your health? Please don't sacrifice too much for our sake.
Warm regards to everyone who is of good will!
With love and gratitude,
Father
Take it easy!
I apologize for the lack of communication. Unfortunately, I currently do not have access to a typewriter, copy press, or a secretary to assist me. Additionally, writing has become difficult for me.
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Do you have your books with you? Surround yourself with good people, such as Liselotte, Dr. Simon, Ms. Schweizer, Mrs. Marx, etc, and don’t become lonely.